Deutschlands drittgrösster Kabelnetzbetreiber Orion kämpft ums Überleben. Nach Informationen der «Financial Times Deutschland» drohen 1,8 Milliarden Euro Schulden den von Finanzinvestoren gebildeten Konzern zu erdrücken. Die Geldgeber arbeiten fieberhaft an einer Umschuldung. Das Unternehmen versorgt über seine Tochter Tele Columbus Millionen Haushalte mit Fernsehen, Internet und Telefondiensten, vor allem in Ostdeutschland.
Mehrere Investoren unter Führung der britischen Private-Equity-Gesellschaft Aletheia hatten seit Ende 2005 mehrere deutsche Kabelnetzbetreiber übernommen und daraus den Orion-Konzern gebildet. Um dies zu finanzieren, bürdeten sie der Gruppe gewaltige Schulden auf. Kabelnetze waren noch vor einigen Jahren bei Finanzinvestoren sehr begehrt. Entsprechend hoch wurden die Unternehmen bewertet. Die weltweite Finanzkrise und der Zusammenbruch des Private-Equity-Geschäfts haben den Wert der Kabelkonzerne allerdings stark sinken lassen.
Mit operativen Gewinnmargen von 40 Prozent läuft das Kabelgeschäft von Orion eigentlich gut. Vor allem bei der Tochter Tele Columbus bleibt allerdings wegen der gewaltigen Schulden von den Einnahmen so gut wie nichts übrig. «Die Schulden fressen denen die Haare vom Kopf», hiess es in informierten Kreisen.
Montag
29.06.2009



