Zirka 500 Werkschüler aus der Deutschschweiz kreierten von Herbst 2011 bis in diesem Frühjahr ihr eigenes Digitalradio. Die elektronischen Bauteile waren fix nach Schema zusammenzubauen, bei der Radiohülle waren die Teilnehmenden frei. Drei Radios pro Klasse nahmen an einem Wettbewerb teil. Eingereicht wurden raffinierte und originelle Digitalradios.
Mit der Radiowerkstatt sei Jugendlichen der Sekundarstufe I (7. bis 9. Klasse) die neuste Radiotechnologie nähergebracht worden. Gleichzeitig hätten sie sich praktisch mit dem Thema Design, das auch im neuen Lehrplan 21 mehr Gewicht erhalten solle, auseinandersetzen können. Das Projekt war für die Schulen kostenneutral. Innert kürzester Zeit waren die 500 Bausätze vergeben: an 39 Klassen aus elf Deutschschweizer Kantonen.
«Die Rückmeldungen der Lehrpersonen zeichneten ein durchwegs positives Bild: von Traumunterricht war die Rede, von unerwartetem Eifer und grossem Engagement der Jugendlichen», heisst es am Freitag in der entsprechenden Medienmitteilung.
Viele der eingereichten Designs zeugten von grosser Fantasie und Originalität - eine Inspirationsquelle auch für die Jury, die sich wie folgt zusammensetzte: Beatrice Tobler, Kuratorin Kommunikationstechnologien und digitale Kultur, Museum für Kommunikation, Bern; Nicole Kind, Leiterin Industrial Design, Zürcher Hochschule der Künste, Zürich; Anna Blattert und Miriam Nietlispach, Assistenz Produktdesign, Hochschule für Design & Kunst, Luzern; Werner Baumhakl, Leiter Institut Industrial Design, FHNW, Aarau; Adrian Sieber, Musiker und Sänger, Lovebugs, Basel; Christoph Homberg, Geschäftsführer, DGC GmbH, D-Landsberg am Lech, und David Christophe, Key-Account-Manager, Swisscom Broadcast SA, Sottens.
Die Jury bestimmte die innovativsten Designs: Kreiert haben sie Annalena Vogt (Rang 1) und Roger Putscher (Rang 3), beide aus Uznach SG, sowie David Jorquera aus Zürich (Rang 2). Dazu die Wettbewerbssiegerin: «Von Anfang an etwas Eigenes zu gestalten, das hat mir sehr gefallen.»
«Der verwendete Bausatz gilt weltweit als Novum», heisst es. Weil es auf dem Markt nichts Vergleichbares gegeben habe, «liess MCDT den Bausatz eigens für die Radiowerkstatt herstellen. Falls Sponsoren gewonnen werden können, wird das Projekt auch in der französischen und in der italienischen Schweiz durchgeführt».