24 Kulturschaffende werden auch dieses Jahr den Pic-o-Pello-Platz vor dem Kloster in St. Gallen vorweihnächtlich bespielen.
Auf dem Werbeflyer war auch Giuseppe Gracia aufgeführt. Gracia ist als Mediensprecher für das Bistum Chur tätig. Aber Gracia ist auch Schriftsteller und als solcher wurde er für das Artvent eingeladen.
Nun wurde Giuseppe Gracia vom besinnlichen Artvent wieder ausgeladen, und zwar offensichtlich auf Drängen der SP-Nationalrätin Claudia Friedl, die als Präsidentin des Kulturverbandes begründet: «Wir wollen eine friedliche Stimmung mit Kultur, Glühwein und Musik. Da passt der Sprecher eines Bischofs, der gegen Homosexuelle hetzt und einen erbitterten Kampf gegen Abtreibung und Verhütung führt, einfach nicht hinein», wie es im «St. Galler Tagblatt» heisst.
Dass die Nationalrätin Friedl den Sprecher des Bischofs mit dem Bischof selber in Personenhaftung nimmt, ist das eine, findet der Klein Report, dass sie gleichzeitig den Schriftsteller Gracia quasi via Amt wieder auslädt, das andere.
Normalerweise ist das Ausgrenzen von Kulturschaffenden nur aus autoritären Staaten ohne Meinungsfreiheit bekannt. Aber vielleicht ist das Ganze ja auch nur eine Realsatire aus dem neuen Roman von Giuseppe Gracia: «Das therapeutische Kalifat.» Dort moniert der umstrittene «Blick»-Kolumnist, dass die Meinungsfreiheit unter einer linken «Meinungsdiktatur» leide.