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Montag
13.02.2017

Medien / Publizistik

Kurt Marti, 1921 in Bern geboren, besuchte zusammen mit Friedrich Dürrenmatt das Gymnasium in Bern. Doch er hatte länger, so schreibt «NZZ am Sonntag»-Chefredaktor Felix E. Müller, bis er zum Schreiben fand. Und seine Motivation war auch eine andere.

Er war das, was man einen «engagierten Schriftsteller» nannte. Sein Antrieb kam aus dem Politischen: Ziel war die Kommentierung, die Beeinflussung des Zeitgeschehens.

Themen wie Ökologie, Anti-Atom-Bewegung, Vietnamkrieg und Antiimperialismus trieben den Berner Pfarrer an, so Müller weiter.

Sein umfangreiches Werk, das primär kleine Formen pflegte, hätte als klassische Themenpalette eines 68ers durchgehen können. Doch Marti war eine Generation älter, ein Angehöriger der Aktivdienstgeneration.

Sein Aufenthalt 1947 als Seelsorger für Kriegsgefangene in Paris habe Marti zu einem politischen Menschen gemacht.

Die grösste Verbreitung fand die Gedichtssammlung «Rosa Loui», erstes Werk der progressiven Dialektdichtung, das wegweisend wurde, so Müller abschliessend.

Kurt Marti war der Vater des Werbers Peter Marti, der vor allem in den 80er- und 90er-Jahren durch seine provokanten Werbekampagnen für Hakle-Toilettenpapier und Rifle Jeans bekannt wurde.