Erst vor ein paar Tagen hat einer der stellvertretenden Chefredaktoren bei der «SonntagsZeitung» seinen Abgang bekannt gegeben: Armin Müller wechselt auf den 1. November zur «Handelszeitung» und übernimmt dort die neu geschaffene Stelle als Chefökonom. Müller kündigte sieben Monate nach der Mitteilung, dass Chefredaktor Andreas Durisch die Zeitung in Richtung Dynamics Group verlassen werde. Durisch wird in der PR-Agentur als Senior Partner tätig sein. Soweit so gut.
Nun hat am Dienstagmorgen der zweite stellvertretende Chefredaktor der «SonntagsZeitung», Ueli Walther, zusammen mit dem designierten Chefredaktor der Zeitung, Martin Spieler, und dem eben erst aus einem mehrmonatigen «Kinderurlaub» zurückkehrenden Tamedia-Verlagsmanager Christoph Tonini, zu einer internen Redaktionsorientierung geladen. Auf der Redaktion an der Zürcher Werdstrsse wird allenthalben mit einem weiteren Abgang gerechnet. Dann wären innerhalb kürzester Zeit die beiden Nummer Zwei der «SonntagsZeitung» abgängig. Soweit so gut.
Am 22. Juni verabschiedete der Tamedia-Konzern Andreas Durisch, der noch bis zum 15. August im Amt ist, nach zwölf Jahren als Chefredaktor der «SonntagsZeitung» mit zwei netten kleinen Feiern: Am Nachmittag waren Kunden und höhere Verlagsmenschen geladen, am Abend dann eher die lustige Clique um Durisch. In der Nachmittagsvorstellung gab auch Martin Spieler, bis zum 15. August noch als Chefredaktor der «Handelszeitung» im Amt, seinen «spielerischen» Einstand. Spieler überreichte Durisch drei Geschenke: eine Seife, eine Flasche Rotwein und ein Managementbuch.
Mit launigen Sprüchen rund um jedes Geschenk versuchte Spieler die Gesellschaft zu amüsieren, was ihm bereits bei der Seife entglitt, mit der sich Andreas Durisch nach vollbrachter PR-Arbeit die Hände wieder reinigen könne, so der Journalist. Die Flasche Rotwein wiederum komme zum Einsatz, wenn sich Durisch in naher Zukunft wehmütig zur Zeitung zurücksehne und das Managementbuch, ja das Managementbuch sei als Weiterbildung für Durisch gedacht, damit er im Public-Relations-Bereich auch den Durchblick bekomme. Das leicht pikierte Publikum lächelte tapfer, Durisch sowieso.
Montag
05.07.2010



