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Montag
24.03.2003

Nach der Totgeburt der Zürcher Pendlerzeitung «Express» und der Übernahme von «20 Minuten» könnte die Wettbewerbskommission (Weko) bereits in vier Wochen grünes Licht geben zum geplanten Tamedia-Zeitungsdeal. Wie der Weko-Kommunikationsbeauftragte Patrik Ducrey am Montag erklärte, fällt die Weko vier Wochen nach Eingehen des Fusions-Antrags einen summarischen Entscheid. Sollte ein vertieftes Verfahren nötig werden, würde die Weko ihren Entscheid innerhalb von vier Monaten fällen.

Die «Express»-Blattmacher sind am Montagmorgen zur Arbeit erschienen. Das Team von rund 40 Angestellten wird bis zum Weko-Entscheid weiterhin das Stadtblatt «ZürichExpress» herausgeben. Dieses hätte am Montag durch die neue Pendlerzeitung abgelöst werden sollen. Marco Boselli, der als Chefredaktor des «Express» vorgesehen war, räumte auf Anfrage ein, dass man für die vorläufige Fortführung des «ZürichExpress» personell überdotiert sei. Die Tamedia hatte am Freitag die Lancierung von «Express» überraschend abgeblasen. Dafür übernimmt der Verlag zusammen mit der «Berner Zeitung» bis 2006 in Stufen das Pendlerblatt «20 Minuten». Keine Informationen waren am Montag zum künftigen «20 Minuten» zu erhalten. Laut Verlagsleiter Rolf Bollmann wird weiter gearbeitet, als ob nichts geschehen wäre. Wann und wie die künftig einzige Schweizer Pendlerzeitung unter dem Einfluss der neuen Eigentümer ihr Gesicht ändern werde, sei zurzeit offen.