In einem offenen Brief kritisiert Bundeskanzler-Gattin Doris Schröder den Schreibstil von Friede Springers Blätter. Auszüge aus dem am Denstag veröffentlichten Brief: «Liebe Frau Verlegerin Springer ... Sie bevorzugen es, dezent im Hintergrund zu bleiben. ... Aber wenn ich an so manche Berichte ihrer Zeitungen denke, frage ich mich, ob Ihr Schweigen ein stilles Einverständnis mit allem ist, was dort veröffentlicht wird. Wie vertragen sich Ihre eigenen Ansprüche an Stil, Anstand und Würde mit den Beleidigungen und Entgleisungen, die ich immer wieder in einer Briefkolumne in der Bild-Zeitung lesen kann? ... Entspricht es dem Geist des Konzerngründers Axel Springer, wenn Politiker verächtlich gemacht werden und ihnen vorgeworfen wird, sie führten das Volk `ins Elend`? Was ich heute in Ihrer Bild-Zeitung gelesen habe, waren gezielte sprachliche Ausfälle, um Vorurteile zu schüren. Da heisst es: `Wir werden uns selbst von dem Schlamm befreien`. Ein kalkulierter Satz. Denn Schlamm bezieht sich nicht allein auf die Zerstörungen durch das Hochwasser. Ist diese Form von `Schmutz-Journalismus` und Demokratieverachtung in Ihrem Sinne, fragt Sie Ihre Doris Schröder-Köpf.»
Dienstag
20.08.2002