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Montag
17.10.2016

Marketing / PR

Plakate im Zürcher HB nicht von Greenpeace

Plakate im Zürcher HB nicht von Greenpeace

Schwarze Plakate und schwarze Inserate haben in den letzten Tagen einige Zeitgenossen etwas zum Nachdenken gebracht.

Am Sonntag ist die Teaserkampagne nun vermeintlich aufgelöst worden: «Die Schwarzmalerei der Atomlobby ist unbegründet - die Stromversorgung der Schweiz funktioniert auch bei einem Ja zur Initiative für einen geordneten Atomausstieg bestens, und der Strom bleibt dennoch sauber.» Und am Ende der Auflösungsanzeige heisst es dann: «Schluss mit der Schwarzmalerei. Also JA zum geordneten Atomausstieg bis 2029. Greenpeace.»

Aber nun kommts: Greenpeace Schweiz hat die Teaserkampagne geschickt «gekidnappt». Denn: «Die schwarzen Plakate stammen nicht von uns. Wir vermuten stark, dass die Kampagne mit den schwarzen Plakaten an Premium-Plakatstellen und Inseraten in `20 Minuten` und dem `Tages-Anzeiger` von den Gegnern der Atomausstiegs-Initiative stammt», erklärte Christian Engeli, Kampagnenleiter bei Greenpeace, am Sonntagmorgen gegenüber dem Klein Report. Denn der Auftritt der Gegner, so Engeli weiter, sei auf Facebook ebenfalls in diesem schwarzen Stil gehalten.

«Die Auflösung der Teaserkampagne erwarten wir für Montag. Wir haben als Greenpeace nun die Kampagne `gekidnappt` und mit unseren eigenen - aus unserer Sicht richtigen - Botschaften gefüllt», sagte Engeli.

Die Umweltorganisation wolle mit ihrer eigenen Botschaft vom Sonntag auf die Schwarzmalerei der Atomlobby in Bezug auf die Atomausstiegsinitiative aufmerksam machen. Die beiden Atomkraftwerke Leibstadt und Beznau 1 seien wegen Sicherheitsmängel für Monate abgeschaltet. «Damit fällt 50% der Schweizer Atomproduktion weg - weit mehr als mit der Atomausstiegsinitiative in den nächsten Jahren», argumentiert Greenpeace. Beznau 1 habe einen morschen Reaktorbehälter und Leibstadt rostige Brennstäbe.

Die Schweiz könne problemlos sauberen Strom importieren: «Beznau 1 wird mit inländischen Erneuerbaren ersetzt, Beznau 2 und Mühleberg mit erneuerbarem Strom von Schweizer Stromfirmen im Ausland», sagt Kampagnenleiter Engeli gegenüber dem Klein Report abschliessend. Auch bei den Stromimporten sei die Schwarzmalerei fehl am Platz.