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Sonntag
22.08.2010

Nach dem Tod Christoph Schlingensiefs wird der Verstorbene von Persönlichkeiten aus Kultur und Politik gewürdigt. Der Regisseur starb am Samstag mit 49 Jahren in Berlin an Krebs. Schlingensief war Anfang 2008 an Lungenkrebs erkrankt und operiert worden. Darüber erstattete er ausführlich in dem bewegenden «Tagebuch einer Krebserkrankung» Bericht. Als Regisseur und Künstler war er lange umstritten, als frecher und völlig unkonventioneller TV-Moderator hatte er einst Karriere gemacht.

Heute wird Christoph Schlingensief zu den bedeutendsten Regisseuren der Gegenwart gezählt und hat wie nur wenige die deutschsprachige Film- und Theaterwelt gleichermassen irritiert wie beflügelt. Vom Underground-Kino kommend, wurde das Enfant terrible der deutschen Kulturszene zum Aushängeschild für provokante Theater- und Operninszenierungen.

«Mit Schlingensief verliert die Kulturszene einen ihrer vielseitigsten und innovativsten Künstler, der die deutschsprachige Film- und Theaterwelt stark beeinflusste», liess sich der deutsche Kulturminister Bernd Neumann zitieren.