Sie erklären wie ein Rollstuhl funktioniert, singen Schlager im Trainigslager, haben Liebeskummer und rangeln um Plattenverträge: In Christoph Schlingensiefs neuer Fernsehshow «Freakstars 3000» spielen Behinderte die Hauptrolle. Am Samstag um 21.00 Uhr startet der Berliner Theatermacher und Provokateur auf dem Musikkanal Viva plus mit der ersten Folge seines neuen Wochenmagazins. In den acht jeweils 30 Minuten langen Folgen, die bis zum 13. Juli ausgestrahlt werden, diskutieren Behinderte unter anderem in der Talk-Show-Rubrik «Freakman» über ihre Lage oder bereiten eine Mahlzeit in der Kantine der Berliner Volksbühne vor. Im «Wutanfall der Woche» protestiert Schlingensief wechselweise vor dem Sozialamt, dem Berliner Ensemble oder dem Olympiastadion. «Im Mittelpunkt der Sendung steht die Frage, wer eigentlich behindert ist», sagt Schlingensief. Die sogenannten normalen Menschen hätten es verlernt, mit ihren Fehlern zu leben. «Heute sind im Fernsehen behinderte Menschen doch nur bei Pastor Fliege oder Reinhold Beckmann zu sehen», sagt der Regisseur.
Mittwoch
05.06.2002