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Montag
11.11.2002

Bei der Schliessung von Briefzentren darf es keine Entlassungen geben. Das hat Bundesrat Moritz Leuenberger am Montag den Gewerkschaften versichert. Die Angestellten der Zentren warten mit Streiken ab. Sie fällen jedoch vorsorglich Streikbeschlüsse. Im Gespräch mit den Gewerkschaften «Kommunikation» und «transfair» habe er als «Ziel» formuliert, dass Entlassungen verhindert werden sollen, sagte Leuenberger anschliessend vor den Medien. Aber nicht er müsse Lösungen vorlegen, sondern die Post. Er seinerseits gebe der Post gewisse Vorgaben. «Ich will, dass die Post ein sozialer und verantwortungsbewusster Arbeitgeber ist.» Die Post sei verantwortlich für den Service public, der Bund sei verantwortlich für seine Randregionen, fügte Leuenberger an. Die Gewerkschaften äusserten sich über das Gespräch zufrieden. Hugo Gerber, Generalsekretär von «transfair», sagte auf Anfrage, mit seinen Aussagen zu Sozialverträglichkeit und Berücksichtigung der Regionen sei Leuenberger den Gewerkschaften entgegen gekommen. Am Donnerstag trifft Bundesrat Leuenberger Kantonsvertreter zu einem Gespräch. Er habe auch für die Kantone «ein offenes Ohr» versicherte er am Montag.

Die Post hatte letzte Woche angekündigt, Alternativen zu ihrem umstrittenen Plan, die heutigen 18 Briefzentren durch drei Zentren zu ersetzen, zu prüfen. Die Gewerkschaften hatten sich im Gegenzug dazu verpflichtet, vorerst auf die angedrohten Kampfmassnahmen zu verzichten. Mehr dazu: Briefpostzentren: Post prüft Alternativen