Das Jahr 2013 hat den Kinobetreibern keine vollen Kassen beschert. Voraussichtlich knackt die Zahl der Besucher nicht einmal die 15-Millionen-Grenze. «Das war seit dem Start unserer Erhebungen im Jahr 1995 bisher erst einmal der Fall», sagte Pro-Cinema-Geschäftsleiter René Gerber am Montag gegenüber dem Klein Report.
Bis zur Woche 50 hatte das Minus laut der «Schweiz am Sonntag» gegenüber dem Vorjahr noch 11,1 Prozent betragen. Eine Woche später spricht der Pro-Cinema-Geschäftsleiter bereits von zwölf Prozent Minus. Die Zahlen sind allerdings noch nicht definitiv, denn es fehlt noch eine Woche.
Aber auch die Zahlen bis zur Woche 51 sind noch nicht komplett. «Wir erhalten nur die Zahlen der Kinos in den grösseren Städten jede Woche», so Gerber. «Das sind 65 bis 70 Prozent.» Bei Landkinos könne es hingegen manchmal mehrere Monate dauern, bis die Zahlen erfasst würden. Gerber schätzt, dass bis anhin etwa 80 Prozent der Kinos erfasst sind.
Er relativiert das negative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr aber auch. «Im Vorjahr lief es extrem gut», sagte er. Mit «Intouchables» und «Skyfall» erreichten gleich zwei Filme mehr als eine Million Zuschauer. «Die Millionengrenze zu knacken, kommt äusserst selten vor. Dass es gleich zwei Filme schafften, gab es noch nie.» In diesem Jahr erreichte der bestbesuchte Film nicht einmal eine halbe Million Zuschauer.
Auf die Frage, ob er für das nächste Jahr einige Filme im Auge habe, die die Kinokassen wieder klingeln lassen könnten, gibt sich Gerber diplomatisch. «Es wäre vermessen, wenn ich dazu eine Aussage machen würde», meinte er.
Die Perspektiven sind seiner Meinung nach aber nicht düster. «Es ist nicht der Moment, ein Kinosterben herbeizubeschwören», sagte er. «Es ist kein gutes Jahr, aber es liegt innerhalb der normalen Schwankungen.»
Der Dachverband der Kinos und Verleiher, Pro Cinema, hat vorerst noch keine Massnahmen geplant, um die Leute wieder öfter ins Kino zu locken. «Wir diskutieren solche Massnahmen im Verband immer wieder», sagte Gerber. «Da wir sowohl Verleiher als auch Arthouse-Kinos, Kinoketten und Landkinos in unserem Verband haben, ist es aufgrund der Interessenlagen aber schwierig, eine gemeinsame Kampagne zu lancieren.»