Content:

Sonntag
05.01.2003

Die bevorstehende Wahl einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers für Peter «Schelli» Schellenberg als Direktor des Fernsehens der deutschen und rätoromanischen Schweiz (SF DRS) hat die Sonntags-Presse beschäftigt. Die «SonntagsZeitung» stellte dem früheren «Tagesschau»-Chef Anton Schaller eine halbe Zeitungsseite zur Verfügung, um das bisherige Wahlprozedere als Trauerspiel zu prügeln und neue Namen ins Spiel zu bringen. An erster Stelle nannte Schaller den Komiker Viktor Giacobbo, da dieser die politische Szene kenne, sozialkompetent und zäh sei. Als nächsten lancierte Schaller den Fernseh-Profi Kurt Aeschbacher: «Er macht gutes Fernsehen, führt private Unternehmen mit Erfolg, er kennt die Politszene, ist sozialkompetent, manchmal auch eitel.» Und schliesslich schlug Schaller den TV-Sportchef Urs Leutert vor, der ebenfalls ein erfahrener Fernsehmacher sei, der auch die Fährnisse der Moderation kenne, über ein gutes internationales Beziehungsnetz verfüge und verhandeln könne.

Der «SonntagsBlick» beschränkte sich darauf, die Ausgangslage ein weiteres Mal zu schildern und namentlich Publisuisse-Chefin Ingrid Deltenre zu loben («?war als Verlagsleiterin und Werbevermarkterin erfolgreich») und ihrem «Gegenkandidaten» Marcel Müller eins auszuwischen («Zahlenmensch»). Dazu der Hintergrund: Deltenre war «Cash»-Verlagsleiterin im Haus Ringier, das auch den «SonntagsBlick» herausgibt. Das allgemeine Strippenziehen und Stolperdrähte-Spannen wird also bis zum Wahltermin Ende Januar fröhlich weitergehen.