Wie die «Bild» und die «Süddeutsche» vermeldeten, ist am Dienstag Elmar Wepper völlig überraschend gestorben. Der erfolgreiche deutsche TV- und Kino-Schauspieler erlag im Alter von 79 Jahren einem Herzinfarkt.
Nicht nur der bayerische Ministerpräsident Markus Söder zeigte sich bestürzt, sondern auch viele von Weppers Weggefährten wie Uschi Glas. Denn Elmar Wepper war ein Grosser seines Fachs. Ein Leben lang.
Dass Elmar Wepper und sein älterer Bruder Fritz Brüder waren, verstand niemand, der beide persönlich getroffen hat. Während Fritz Wepper gerne den Sonnyboy spielte, seine amourösen Eskapaden in «Bunte» und «Gala» medienwirksam verbreitete und selbstverliebt agierte, war Elmar Wepper das pure Gegenteil von ihm. Ruhig, reflektiert und ein Profi durch und durch. Ein Gespräch mit ihm war spannend und hintergründig. Er war ein Mann der leisen Töne. Das Rampenlicht scheute er, ganz im Gegensatz zu seinem Bruder, der in München keine Party ausliess.
Und doch waren die Wepper-Brüder eins. Sie ergänzten sich optimal. Sie standen sich ein Leben lang sehr nahe. Ging es Fritz Wepper gesundheitlich schlecht, litt Elmar Wepper mit und weichte nicht von seinem Krankenbett. Sie waren Brüder im besten Sinn. Sie wussten immer, wie wichtig ihre Verbindung war, was sicher auch damit zusammenhing, dass sie ihren Vater, der wie so viele Deutsche nach dem Krieg nicht mehr in die Heimat zurückkam, nie kennenlernten. Zusammen mit ihrer Mutter waren sie jahrzehntelang ein eingeschweisstes Trio.
Während Fritz Wepper schon in jungen Jahren in «Die Brücke» brillierte, schnupperte Elmar Wepper zwar auch in der Filmwelt, entschied sich dann aber später, Theaterwissenschaften und Germanistik zu studieren. Dem TV-Publikum fiel er erst nachhaltig auf, als er Nachfolger seines Bruders bei der deutschen Krimi-Kultserie «Der Kommissar» an der Seite von Erik Ode wurde. Dass sein Bruder als Assistent Harry Klein zu «Derrick» wechselte, ist hinlänglich bekannt.
Während Fritz Wepper fortan tragende Rollen in TV-Serien spielte wie zuletzt jahrelang im ARD-Dauerbrenner «Um Himmels willen», gelang es Elmar Wepper immer wieder, neben seiner Arbeit in TV-Klassikern wie «Irgendwie und Sowieso», «Polizeiinspektion 1» und «Zwei Münchner in Hamburg» in unvergesslichen Filmen wie «Kirschblüten-Hanami» zu brillieren. Er bekam 2008 dafür zu Recht den deutschen Filmpreis als bester Darsteller.
Elmar Wepper stand bis zuletzt vor der Kamera und ist ein grosser Verlust für das deutsche Kino-und TV-Geschäft. Seine langjährige «Partnerin» Uschi Glas brachte es gegenüber der «Bild» auf den Punkt: «Ich bin fassungslos. Mir fehlen die Worte und ich bin tieftraurig und geschockt. Elmar war nicht nur einer meiner wichtigsten Kollegen, sondern auch ein wahrer Freund für mich und meinen Mann. Mit Elmar hatte ich die meisten gemeinsamen Drehtage meiner Karriere. Ich denke jetzt an seine Frau, seinen Sohn, die Enkel. Elmar war glücklich mit seiner Familie und seinem Hund.»