Erst fahren, dann bezahlen: SBB, BLS und Postauto testen eine neue Ticket-App, mit der man schweizweit verreisen kann und erst im Nachhinein bezahlen muss. Sie wollen damit Ordnung in den Wildwuchs von ÖV-Apps bringen.
Neu ist das Zahlen ex post im ÖV nicht. Reisende konnten auch bisher schon mithilfe von Ticket-Apps Fahrten unternehmen und diese erst im Nachhinein berappen. Doch war das nur innerhalb einzelner Tarifverbunde möglich. Und die Preise wurden nicht einheitlich berechnet: Je nach verwendeter Ticket-App konnte es sein, dass man für ein und dieselbe Strecke unterschiedlich tief ins Portemonnaie greifen musste.
Ziel der Test-App «lezzgoPlus» ist, Fahrten in der ganzen Schweiz mit einer einzigen App zu ermöglichen und die Preise einheitlich zu kalkulieren. Das elektronische Ticket greife dann, «wenn die Fahrgäste zu Beginn noch nicht genau wissen, mit welchen Transportmitteln sie auf welcher Strecke unterwegs sein werden», schilderte die SBB am Dienstag gegenüber den Medien Sinn und Zweck des nachträglichen Zahlens.
Am Ausgangspunkt startet ein Klick auf dem Smartphone die Preiskalkulation, am Zielort beendet wiederum ein Klick die Reise. Mit der Vereinheitlichung wollen die drei Transportunternehmen garantieren, dass «alle Fahrgäste für dieselben Strecken auch denselben Preis bezahlen». Die neue App wird seit Dienstag von 200 Testnutzern auf Herz und Nieren geprüft.
