Klein Report: Sie begleiten Ihren Film über weite Strecken. Tut es gut, sein Kind laufen zu sehen und zu spüren? Wie war das?
Sophie Heldman: Angefangen hat es in Berlin, bei der Vorpremiere in der Kulturbrauerei am 6. Januar. Da waren meine Berliner Bekannte und Freunde dabei. In Bern gab es Standing Ovation im Kino. Wir sind sehr still nach Hause gefahren. Ich habe am Bahnhof Senta Berger «Tschüss» gesagt und plötzlich auf dem Heimweg angefangen zu weinen - aus Dankbarkeit und Erleichterung.
Klein Report: Wie setzt sich das Publikum zusammen - aus überwiegend reiferen Leuten?
Sophie Heldman: Ja, bei den Vorpremieren ist vorwiegend das gesetzte Semester anwesend, aber ich hoffe, dass sich auch die blitzgescheite Jugend den Film ansieht. Denn im Film geht es ja um gesellschaftliche Lebensansichten.
Klein Report: Wie waren die Reaktionen?
Sophie Heldman: Ein Mann in Basel sagte bei der Vorpremiere, diesen Film sollte man dem ganzen Vatikan zeigen. Jemand hat in Essen bei der Deutschland-Premiere hineingerufen: «Ist so ein Vorgehen nicht feige?» Ich wünsche mir, dass der Film etwas auslöst und dass die Zuschauer nicht darum herumkommen, Position zu beziehen.
Klein Report: Sie wollten also einen Film mit Nachhaltigkeit machen…?
Sophie Heldman: Auf jeden Fall. Ganz richtig, und es scheint zu funktionieren - für manche. Es gibt auch Menschen, die den Film radikal ablehnen.
Klein Report: Was war auf Ihrer Filmtour bisher Ihre schönste Begegnung?
Sophie Heldman: In Bern ist ein Mann auf mich zugekommen und hat mir gesagt: «Wie können Sie das, was uns beschäftigt, so gut beschreiben?»
Klein Report: Wie hoch war das Budget für diesen Erstling?
Sophie Heldman: Alles zusammen gerechnet 1,7 Millionen Euro ohne Gewähr.
Klein Report: Und wie ging die Rechnung mit den Stars Senta Berger und Bruno Ganz auf?
Sophie Heldman: Wir haben uns den Slogan einer Freundin zu Herzen genommen und haben den beiden gesagt: «Euer Minimum ist unser Maximum.» So haben wir das gemacht.
Klein Report: Ihr Film beschäftigt, löst vielleicht auch Diskussionen aus. Was kommt nach diesem Liebesfilm der anderen Art?
Sophie Heldman: Es wird auf jeden Fall eine erotische Geschichte. Ich denke darüber nach. Mehr kann ich darüber nicht sagen.




