RTL und Sat.1, die beiden Marktführer im Bereich der privaten Fernsehvollprogramme, driften mit ihren Nachrichtensendungen immer weiter auseinander. Während das gesamte Nachrichtenvolumen von RTL relativ konstant bei 60 Minuten pro Tag liegt, ist es bei Sat.1 seit 2007 kontinuierlich abgesunken - auf mittlerweile 30 Minuten pro Tag. Derselbe Trend sei zu beobachten, wenn man alle Vollprogramme der beiden privaten Senderfamilien, RTL Group und ProSiebenSat.1 Media AG, vergleicht. Dies teilt die deutsche Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) am Dienstag mit.
Das gemeinsame Nachrichtenvolumen von Sat.1, ProSieben und Kabel eins liegt unter einer Stunde pro Tag. RTL, RTL II und VOX kommen zusammen auf 1 Stunde und 45 Minuten. Um zeitnah die Informationsvielfalt in privaten Fernsehvollprogrammen zu sichern, wollen die Landesmedienanstalten in Gesprächen mit der RTL-Mediengruppe und der ProSiebenSat-1-Gruppe eine Einigung auf unverzichtbare Mindestinhalte in den Programmen erreichen.
Nach dem ALM-Programmbericht unterscheiden sich die privaten Vollprogramme und Senderfamilien im Umfang ihrer Nachrichtenangebote. Was sie jedoch verbindet, ist der geringe Stellenwert der Politik als potenzieller Gegenstand von Nachrichtenbeiträgen. Aufgrund dieser Entwicklung wollen die deutschen Landesmedienanstalten künftig konkrete Anforderungen an die Inhalte von Vollprogrammen anhand ihrer Reichweite festschreiben.
Mittwoch
19.05.2010



