Content:

Mittwoch
10.12.2003

Nach dem Aus für die «Harald Schmidt Show» sendet der Privatsender Sat.1 auch im nächsten Jahr die «Harald Schmidt Show» - als Konserve. «Die gigantische Reaktion auf Harald Schmidts Rückzug hat uns dazu bewogen, seine legendären Sendungen noch einmal auszustrahlen», sagte der neue Sat.1-Geschäftsführer Roger Schawinski am Mittwoch der dpa. Bis das Nachfolgeformat gefunden sei, werde ab 19. Januar jeden Abend an gewohnter Stelle «Harald Schmidt Show - Die legendären Sendungen» zu sehen sein. Mit der Entscheidung über die Moderation einer neuen Late Night Show rechnet Schawinski, der am Donnerstag vergangener Woche den Posten von Martin Hoffmann übernahm, nicht mehr in diesem Jahr. Schawinski ist nach wie vor positiv gestimmt, dass Schmidt sich umstimmen lässt und vielleicht nach Beendigung seiner «Kreativpause» wieder für Sat.1 arbeitet. «Ich werde mich so bald wie möglich mit Harald Schmidt treffen, um über die Zukunft zu reden», sagte Schawinski ohne Angabe eines Termins gegenüber der dpa. Laut Schawinski hat inzwischen das Rennen um den frei gewordenen Sendeplatz begonnen. «Das ausserordentliche Interesse verschiedenster Produktionsfirmen und Moderatoren hat gezeigt, wie wichtig der Sendeplatz ist», sagte er weiter. Auf die Frage, ob auch Schmidts Firma Bonito TV, bei der 90 Mitarbeitende beschäftigt sind, dabei sei, sagte er, auch Bonito TV habe eine Chance.

Währenddessen hat ein Rennen um Harald Schmidt eingesetzt: Zwei ARD-Intendanten bekundeten ihr Interesse an dem 46-jährigen Entertainer. «Sie haben den MDR so oft als Ihren Lieblingssender bezeichnet», sagte Udo Reiter, Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks. «Diese Freundschaft soll keine Einbahnstrasse sein. Deshalb unser Angebot: Kommen Sie zu uns nach Leipzig.» Fritz Pleitgen, Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR), zeigte sich «höchst interessiert, das will ich überhaupt nicht verheimlichen», wie er der «Süddeutschen Zeitung» vom Mittwoch sagte.

Am Mittwoch bekräftigte Schmidts Managerin Sigrid Korbmacher, dass die Firma Bonito TV erhalten bleibe, weil das Unternehmen noch mit anderen Produktionen beauftragt sei. Ob alle 90 Arbeitsplätze gesichert seien, wollte sie nicht kommentieren. Am Dienstagabend machte sich der öffentliche Wirbel um Harald Schmidt erstmals in der Einschaltquote bemerkbar: Mit 1,79 Millionen sahen mehr Zuschauer als sonst die «Harald Schmidt Show».