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Mittwoch
12.10.2016

IT / Telekom / Druck

Feuergefährliche Akkuzellen

Feuergefährliche Akkuzellen

Nun rudert Samsung also ganz zurück: Am Dienstag hat der IT-Konzern entschieden, sein feuergefährliches Smartphone Galaxy Note 7 ersatzlos vom Markt zu nehmen. Dies, nachdem am Wochenende weitere Fälle publik geworden waren, in denen ein Ersatzgerät in Brand geraten war.

Der Klein Report hat bei der Swisscom nachgefragt, wie sie auf den Produktionsstopp aus Südkorea reagiert haben: «Wir haben die Auslieferung der ausgetauschten Galaxy Note 7 gestoppt, respektive nicht gestartet. Dies bedeutet, es wurden keine `neuen` Geräte an Kunden versendet», erklärte Annina Merk, Mediensprecherin der Swisscom, am Dienstag.

«Die betroffenen Kunden erhalten ihr Geld zurück oder sie können auf ein anderes Smartphone wechseln. Kunden, die nicht von selbst ihr Gerät zurückbrachten, wurden von Swisscom kontaktiert und per Telefon und/oder SMS entsprechend informiert», so Merk weiter.

Das Note 7 hatte Samsung im August auf den Markt gebracht. Nachdem der Akku einiger Geräte in Brand geraten war, hatte Samsung Anfang September weltweit eine Umtauschaktion für rund 2,5 Millionen Geräte gestartet. 

Es hätte «weltweit eine geringe Anzahl von Berichten zu defekten Galaxy Note7» gegeben, räumte Samsung ein. «Da jedoch die Sicherheit unserer Kunden höchste Priorität hat», habe man den Verkauf gestoppt. Ende Oktober hätte Samsung in Europa mit dem regulären Verkauf wieder beginnen wollen.

Doch soweit kommt es nicht. Samsung forderte alle Nutzer eines «brandneuen» Note 7 am Dienstag wiederholt auf, das Gerät, egal ob Original oder Ersatz, auszuschalten, ausgeschaltet zu lassen und zur Verkaufsstelle zurückzubringen - eine bittere Pille für das ambitionierte südkoreanische Unternehmen, das sein Apparätchen im Premiumsegment in direkter Konkurrenz zu den iPhones vom californischen Rivale Apple platzieren wollte.

Über den imaginären Wertverlust der Marke und des Images, den sich das Unternehmen mit dem Debakel eingehandelt hat, lässt sich nur spekulieren. Die Aktie von Samsung Electronics reagierte mit einem Minus von acht Prozent jedenfalls sensibel auf den Produktions- und Verkaufsstopp des Vorzeigeprodukts.