Die freikirchliche Nachrichtenagentur Adventistischer Pressedienst (APD) Schweiz feiert ihren 40. Geburtstag. Gegenüber dem Klein Report zieht der Gründer und langjährige Chefredaktor Christian B. Schäffler Bilanz.
Wenn ein Papstbesuch wieder mal Zehntausende Begeisterte auf die Strasse lockt, wird regelmässig ein religiöser Boom diagnostiziert. Müsste sich das auf Agenturseite nicht auch in der Nachfrage nach religiösen Inhalten spiegeln?
Schäffler dazu: «Gemäss Zugriffsstatistik auf der APD-Webseite stellt man eine steigende Nachfrage fest. Einen eigentlichen Boom nach religiösen News gibt es aber nicht. Das Interesse der säkularen Medien richtet sie nach wie vor prioritär auf `negative kirchliche Schlagzeilen`, viel zu selten auf `good news`».
Das schleichende Zeitungssterben und die Medienfusionen spüre natürlich auch der APD, sagt Schäffler. «Der APD ist eine Kleinagentur mit einem seit zehn Jahren kaum veränderten Abnehmerkreis.» Marktanteile seien kaum messbar. Der APD beliefert auch die Schweizerische Depeschenagentur (SDA). «Es gibt aber kaum Treffer, die auf dieser Schiene multipliziert werden.»
Der APD Schweiz beliefert Tageszeitungsredaktionen sowie die elektronische Medien in der Schweiz und zum Teil auch in Österreich. Die Agentur decke «nur eine sehr kleine News-Nische bei den säkularen Medien» ab, schreibt Schäffler.
Das Katholische Medienzentrum hat sich vor Kurzem in Zürich neu positioniert und das bisherige Internetportal kath.ch und die Katholische Internationale Presseagentur Kipa gebündelt. Die Institutionen der katholischen Landeskirche sind wichtige Partner der freikirchlichen Agentur. «Seit seiner Gründung 1974 arbeitet der APD partnerschaftlich mit der Kipa und dem französischsprachigen Pendant Apic zusammen. Der APD freut sich über die neue Medienkonzentration auf kath.ch.»
«Auch die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz erneuert zurzeit ihren Internetauftritt und investiert in die kirchliche Kommunikation», weiss Schäffler. «Kipa und kath.ch zählten bisher zu den geschätzten APD-Multiplikatoren.»
Gegründet wurde die APD 1974 auf Initiative des Basler Journalisten Schäffler. Die Agentur informiert «aus der christlichen Welt». Neben der innerkirchlichen Entwicklung werden auch Entwicklungshilfe, Menschenrechte, Religionsfreiheit, Kirche und Staat sowie die Ökumene einbezogen. 2010 übernahm Herbert Bodenmann die Chefredaktion von Schäffler.
Mit einer Prise Selbstironie lobt Schäffler den Jubilar gegenüber dem gebührenpflichtigen «Riesen» SDA: «Die APD ist ein Zwerg, seine Agenturdienste sind seit der Gründung kostenlos!»