Content:

Sonntag
20.07.2003

Der US-Milliardär Haim Saban hat eineinhalb Monate nach dem Platzen der KirchMedia-Übernahme immer noch Interesse an Deutschlands grösstem privaten TV-Konzern ProSiebenSat.1. Saban wollte sowohl ProSiebenSat.1 als auch den Filmrechtehandel übernehmen. Das Geschäft platzte aber in letzter Minute an der Finanzierung. Einigen Quellen zufolge ist Saban nun auf Gläubigerbanken zugegangen, um erneute Verhandlungen aufzunehmen. Nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» wird der Milliardär bei seinem neuen Angebot von US-Finanzinvestoren unterstützt. Auch der Hamburger Bauer-Verlag bekräftigte inzwischen sein Gesprächsangebot. «Es gilt das, was wir immer gesagt haben: Wir halten unser Gesprächsangebot aufrecht», sagte Bauer-Sprecher Andreas Fritzenkötter der dpa. Im Milliardenpoker um das Erbe von Leo Kirch hatte Saban ursprünglich den Bauer-Verlag ausgestochen.

Nach dem gescheiterten Geschäft mit Saban wollten Insolvenzverwaltung und KirchMedia-Geschäftsführung eigentlich erstmal Ruhe in die ProSiebenSat.1 Media AG bringen und in Eigenregie weitermachen. Erst in ein, zwei Jahren wollte der Konzern wieder an einen Verkauf denken. Wenn Saban nur den TV-Konzern ohne den Filmrechtehandel übernimmt, könnte sich ein Kauf allerdings einfacher gestalten. Bei Sabans neuen Partnern soll es der «Süddeutschen Zeitung» zufolge um die Finanzfirma Blackstone sowie die Kapitalmarktexperten Hellmann & Friedman handeln. Siehe auch: KirchMedia: Saban weiterhin interessiert, Bauer Verlag hält Gesprächsangebot an KichMedia aufrecht, Nach Haim-Saban-Rückzug: KichMedia begrüsst Alternativplan