In der Nacht zum Montag ist bekannt geworden, dass nach Facebook und Twitter nun auch das Online-Netzwerk Instagram in Russland blockiert wird.
Die russische Medienaufsicht Roskomnadsor hatte die Sperre bereits am Freitag über die russische Agentur Tass verkündet. Begründet wurde sie damit, dass auf Instagram «Gewaltaufrufe gegen russische Bürger und Soldaten verbreitet würden».
Die Menschen in Russland wurden aufgefordert, in Zukunft die eigenen sozialen Netzwerke VKontakte und Odnoklassniki zu benützen.
Hintergrund für die inzwischen erfolgte Sperre von Instagram ist eine Entscheidung des US-Konzerns Meta, zu dem neben Instagram und Facebook auch WhatsApp gehört, Aufrufe zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine als Unterstützung der Bevölkerung dort zuzulassen. Es gibt daher auch Bestrebungen in Moskau, den gesamten Facebook-Konzern Meta als «extremistische Organisation» verbieten zu lassen.
Wie die Bevölkerung das Verbot aufnimmt, lässt sich noch genau so wenig abschätzen, wie die Schliessungen von bisher beliebten Treffs wie einem westlichen Food-Paradies im McDonald’s oder das internationale Lebensgefühl in einem Starbucks-Café.
«Leidtragende» werden aber auf jeden Fall die auch in Russland sehr populären Influencerinnen sein. Mit dem Abschalten von Instagram sind ihnen die Tools ihrer Arbeit komplett entzogen worden. Den Models tut sehr weh, dass sie keine Fotos mehr von ihren Protz-Urlauben und Gourmet-Essen teilen können. Ohne Follower auf Instagram gibt es nämlich von den Sponsoren auch kein Geld mehr.
Jetzt steige Wladimir Putin «die Insta-Schickeria aufs Dach», wusste bereits am Sonntagabend der deutsche Privatsender RTL in einer Reportage zu berichten. Und «Daily Mail» hat eine gewisse Liza Lukasheva ausfindig gemacht, die auf dem noch erlaubten Kanal Telegram einen Nervenzusammenbruch postete: «Für mich ist Instagram einfach alles, es ist meine Seele. Es ist das, mit dem ich aufwache, einschlafe und verdammte fünf Jahre meines Lebens verbracht habe.»
Über die Gründe für das Abschaltens ihrer Lebensgrundlage, hat die Influencerin kein Wort verloren.
