Der russische Journalist Oleg Kaschin ist vor seiner Moskauer Wohnung von Unbekannten angegriffen und brutal zusammengeschlagen worden. Bürgerrechtler und der Journalistenverband sowie die Organisation Amnesty International zeigten sich entsetzt und forderten eine schnelle Aufklärung. Der Reporter der Zeitung «Kommersant» hatte sich immer wieder kritisch mit Demokratiemängeln in Russland auseinandergesetzt.
Der 30-jährige Kaschin sei schwer verletzt in ein künstliches Koma versetzt worden, erklärte ein Kliniksprecher am Samstag nach Angaben der Agentur Interfax. Generalstaatsanwalt Juri Tschaika leitete ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes ein. Mindestens zwei Angreifer hätten Kaschin in der Nacht zum Samstag aufgelauert und ihm nach ersten Untersuchungen unter anderem den Kiefer und beide Beine gebrochen sowie innere Verletzungen zugefügt.
In Russland waren in den vergangenen Jahren immer wieder Journalisten attackiert oder sogar getötet worden. Als bekanntester Fall gilt der Mord an der kremlkritischen Reporterin Anna Politkowskaja, die 2006 von Unbekannten erschossen worden war.
