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Dienstag
11.11.2003

Die russische Journalistin Olga Kitowa hat am Montagabend den mit 7 500 Euro ausgestatteten «Preis der Pressefreiheit» des Deutschen Journalisten-Verbandes erhalten. Ihren Dank konnte die 49-Jährige nur mit Hilfe einer Direktschaltung aus dem ARD-Studio in Moskau an ihre deutschen Kollegen übermitteln. Zur Entgegennahme der Auszeichnung hatte sie nicht ausreisen dürfen, ein Pass wurde ihr nach Darstellung des DJV verweigert. Kitowa bedankte sich für den Preis, der ihre journalistische Arbeit unterstütze. Leider stehe es mit der Pressefreiheit in Russland derzeit nicht zum Besten. Politiker sähen in Journalisten vor allem Feinde und nicht Menschen, mit denen man eine Gesellschaft aufbaue. «Mit Olga Kitowa wird eine mutige Journalistin ausgezeichnet, die auf Grund ihrer engagierten und kritischen Berichterstattung gegen Korruption und Justizwillkür selbst Opfer staatlicher Repressionen wurde», heisst es in der Begründung für die Preisvergabe. Sie habe mehrfach über kommunalpolitische Mauscheleien und dunkle Geschäfte in der südrussischen Stadt Belgorod berichtet, in die auch der Gebietsgouverneur verstrickt sein soll.