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Mittwoch
13.03.2002

Russische Journalisten haben in einem Dokumentarfilm dem Inlandsgeheimdienst FSB vorgeworfen, im Herbst 1999 in eine Anschlagsserie in Moskau und anderen russischen Städten verwickelt gewesen zu sein. In dem am Dienstag in Moskau gezeigten Streifen «Assassination of Russia» (Attentat auf Russland) dokumentierten die Filmemacher widersprüchliche Aussagen von Geheimdienst-Mitarbeitern. Die russische Regierung hatte tschetschenische Unabhängigkeitskämpfer für die Bombenanschläge verantwortlich gemacht, bei denen vor mehr als zwei Jahren 293 Menschen getötet worden waren. Besonderes Augenmerk legten die Filmemacher auf einen fehlgeschlagenen Anschlag in Rjasan: Die Polizei hatte damals in einem Wohnhaus mehrere Bomben entdeckt. Örtliche FSB-Mitarbeiter erklärten den Zwischenfall damit, dass die Wachsamkeit der Bewohner getestet werden sollte. Der FSB-Chef der Region stritt den Fund im Film jedoch ab. «Assassination of Russia» biete keine endgültigen Beweise, werfe aber Fragen auf, sagte ein Abgeordneter der Liberalen Russischen Partei. Diese organisierte die Moskauer Erstaufführung im Büro einer Menschenrechtsbewegung, nachdem das russische Staatsfernsehen die Ausstrahlung verweigert hatte.