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Montag
15.07.2013

TV / Radio

Der Konflikt zwischen Christoph Mörgeli und der «Rundschau» geht in die nächste Runde: Mittels Expertisen und Dokumenten will der SVP-Nationalrat belegen, dass das Polit-Magazin des Schweizer Fernsehens unsauber gearbeitet habe, wie der «SonntagsBlick» berichtete.

Im Zentrum der Auseinandersetzung steht einmal mehr der Zeuge, der Mörgeli im Beitrag der «Rundschau» schwer belastet hat. Mörgeli hatte stets behauptet, dabei handle es sich um einen Zahnarzt, der gar nie eine Doktorarbeit bei ihm eingereicht habe.

Die «Rundschau» wiederum bestritt, dass es sich um diese Person gehandelt habe. Der Mann war im Fernsehen nur als Schattenbild zu sehen. Eine zwölfseitige Expertise, welche der deutsche Anthropologe Wilhelm Rösing im Auftrag Mörgelis verfasst hat, soll nun belegen, dass es sich beim Zeugen eben doch um den von Mörgeli vermuteten Zahnarzt handelt.

Über eine irreführende Notiz, wie Mörgeli vorbringt, schrieb am Montag der «Blick»: «Die TVSendung stützte sich unter anderem auf eine Aktennotiz, die an einen Arzt ging, der den Doktortitel gar nie erhalten hat. Den entscheidenden Satz (`sonst müssen wir das Dissertations-Projekt begraben`) hätte die Redaktion der Rundschau weggelassen.

Weiter hatte Mörgeli stets behauptet, eine weitere Zeugin im «Rundschau»-Bericht sei nicht korrekt zitiert worden. Nun ist der Nationalrat offensichtlich im Besitz einer schriftlichen Bestätigung des Anwaltes der Zeugin, wonach diese von der «Rundschau» missverstanden worden sei.

Mario Poletti, Redaktionsleiter der «Rundschau», wies die Vorwürfe Mörgeli im «SonntagsBlick» erneut zurück und nannte sie «geradezu grotesk».

Ende März hatte die «Rundschau» Mörgeli vorgeworfen, er habe als «Doktorvater» zahlreiche Dissertationen durch gewunken, obwohl diese nicht wissenschaftliche Kriterien erfüllt hätten.