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Der Bildbestand der ehemaligen Schweizerischen Reederei und Neptun AG (SRN) umfasst Zehntausende Fotografien und Dutzende Filme. In der Archivkatalog-Query des Basler Staatsarchivs können seit Dienstag erstmals 1500 Bilder und mehrere Filme online als Vorschau betrachtet werden.

Der neu erschlossene Bildbestand, er reicht von 1903 bis 2001, macht ein ganzes Jahrhundert Schifffahrt und Stadtgeschichte sichtbar. Dokumentiert ist zum Beispiel die Havarie der Corona 1986, der Eiswinter 1947/48 oder der Bau des Bernoulli-Silos. Rund 1500 ausgewählte Bilder sind in der Online-Archivkatalog-Query als Digitalisate sichtbar. Erhalten ist zudem die Tonbildschau «Rheinschiffer».

Die verfügbaren Filme präsentieren die Rhein- und Hochseeschifffahrt, die Unternehmensgeschichte und Schiffsjungenausbildung. Einzelne der Filme wurden im Rahmen des Archivprojekts PROFIS (Projekt Historische Filme im Archiv) digitalisiert.

Die SRN entstand 1975 aus der Fusion zweier Vorgängerorganisationen: der Schweizer Schleppschiffahrtsgenossenschaft (SSG), im Volksmund ‹Schleppi› genannt, und der Neptun AG. Beide Firmen besassen eigene Schiffsflotten und Hafengebäude. Als im Jahr 2000 die SRN verkauft wurde, drohte dem Archivmaterial der Firma die Vernichtung. Aufgrund des Einsatzes des Archivverantwortlichen der SRN, Heinz Stamm, und der Ethnologin Barbara Lüem sowie des heutigen Leiters der Abteilung Kultur der Christoph Merian Stiftung, Beat von Wartburg, gelang die Rettung.

Die Christoph Merian Stiftung ermöglichte die Erstinventarisierung durch Barbara Lüem und den Historiker André Salvisberg. Sie erreichte, dass das Bildmaterial an das Staatsarchiv Basel-Stadt und die Akten an das Schweizerische Wirtschaftsarchiv zur Aufbewahrung übergeben wurden. Im Staatsarchiv beugte sich Projektleiterin Kerstin Brunner über die Ordner und Alben, sortierte, recherchierte, dokumentierte, sorgte für die Verzeichnung des Bestands im Archivkatalog und für die sachgerechte Verpackung.

Zusammen mit dem Bildbestand der SRN wurden zwei weitere Bestände archiviert. Es sind dies Unterlagen und Sammlungsgut der Stiftung «Unser Weg zum Meer» mit Rheinkarten, Zeichnungen und Dokumentationen zu Themen wie Hirsebreifahrt, Rudolf Gelpke oder Hafenentwicklung und Rheinschifffahrt Basel. Dazu kommen Dokumente des «Service Général de Navigation» aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, welche den Beginn der institutionalisierten Rheinschifffahrt per Dampfschiff zwischen Basel und Strassburg schildern.