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Dienstag
31.01.2012

Die Zürcher Kreativagentur Ruf Lanz hat zum dritten Mal in Folge die höchste Punktzahl bei der ADC-Jurierung erhalten: Mit etwa 65 Punkten verwiesen Danielle Lanz und Markus Ruf mit ihrem Team Spillmann/Felser/Leo Burnett (SFLB) mit etwas über 54 auf den zweiten Platz, gefolgt von Wirz und Jung von Matt mit 48 Punkten.

Wie an der Olympiade werden für die eingereichten Eingaben Gold- Silber- und Bronze-Punkte vergeben. Auch die Nennung auf der Shortlist bringt einen Punkt. Gold gibt sieben Punkte, Silber vier und Bronze zwei.

Ruf Lanz ist mit ihren letztjährigen Kreativarbeiten also erneut auf dem Siegerpodest. Mitinhaber Markus Ruf erzählt dem Klein Report, wie die Werbeagentur es auch dieses Jahr wieder zur «Agentur des Jahres» geschafft hat. Was zeichnet eine Kreativagentur besonders aus?, fragte der Klein Report das ADC-Mitglied: «Kreative Einfälle, die kein Selbstzweck sind, sondern dem Kunden Mehrwert bringen.»

Klein Repot: Und wie hält Ruf Lanz das über lange Zeit hohe Niveau an kreativen Arbeiten?
Markus Ruf: «Indem wir selber nie ganz zufrieden sind. Wir haben einst für unseren Kunden McKinsey & Company einen Bleistift kreiert, der zur Hälfte aus dem Radiergummi bestand. Darauf stand: Für Leute, die nicht mit der erstbesten Lösung zufrieden sind. Dieser Bleistift bringt auch unsere eigene Arbeitsweise auf den Punkt.»

Was für eine Rolle spielt das Verhältnis der Agentur zum Kunden?
Ruf: «Eine zentrale. Wir machen ja keine l`art pour l`art. Unsere Kampagnen sollen den Kunden helfen, ihre Ziele zu erreichen. Das geht nur gemeinsam. Kreative sollten sich auch nicht beleidigt in den Schmollwinkel zurückziehen, wenn ein Kunde eine vermeintlich geniale Idee nicht kauft. Vielleicht gibts ja eine noch bessere.»

Welche Arbeit von Ruf Lanz des letzten Jahres ist besonders «kreativ»?
Ruf: «Da möchte ich eine kleine, aber feine nennen: Die Direct-Mail-Kampagne für das Inseratekombi Ökopool. Weil sich Kalender alle 28 Jahre auf den Tag genau wiederholen, verschickten wir zum Jahreswechsel 2011/2012 Originalkalender aus dem Jahr 1984 an die Mediaagenturen. Durch dieses kreative Recycling konnte Ökopool als grünes Inseratekombi profiliert werden. Unter den ersteigerten Kalendern waren zahlreiche Trouvaillen. Es ist mir nicht leicht gefallen, den Original-«Playboy»-Kalender von 1984 wegzugeben.»

Was ist ärgerlich an der ADC-Jurierung? Was verbesserungswürdig?
Ruf: «Ich werde hier sicher nicht über einzelne Juryentscheide ablästern. Wir sollten uns aber die Einführung einer neuen Kategorie `Evergreens` überlegen. Hier könnten Kampagnen, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren auf konstant hohem Niveau laufen, entsprechend gewürdigt werden. Erfolgreiche Long-Runner wie Mobiliar, VBZ, Schweiz Tourismus. Das fehlt jetzt.»

Wie ist Ruf Lanz ins 2012 gestartet?
Ruf: «Mit einer Menge spannender Arbeit für Delizio, VBZ, Suva, Schweizer Milch, Hiltl und andere tolle Kunden.»