Der künftige Direktor von Schweizer Radio Fernsehen (SRF) will die Talkshow «Arena» politisch neu ausrichten. Rudolf Matter stört sich daran, dass derzeit häufig Vertreter der SP und SVP im Mittelpunkt der «Arena»-Diskussionen stehen. «Ich bin der Meinung, dass unsere politische Diskussionssendung die politische Realität dieses Landes besser abbilden kann», erklärte Matter der «NZZ am Sonntag» in einem Interview. «Es darf nicht darauf hinauslaufen, dass wir der Konfrontation zwischen Links und Rechts - also zwischen der SP und der SVP - mehr Platz einräumen, als dies sachlich gerechtfertigt ist», sagte er.
Auch differenzierte, lösungsorientierte Ansätze müssten zur Sprache kommen. Und diese traut Matter scheinbar nur den Mitteparteien zu. «Lösungen in schwierigen politischen Fragen gibt es oft über die Beteiligung der Mitteparteien. Also müssen sie in der `Arena` in angemessener Weise zur Sprache kommen», sagte er.
Der künftige SRF-Direktor ist bereit, für seinen Traum einer «Arena» der Mitteparteien einen Quotenschwund in Kauf zu nehmen. «Wenn die Quote leicht sinkt, können wir das verkraften. Die Fragestellungen der `Arena` sollten sich an der Relevanz orientieren und nicht an einem Knalleffekt», so Matter gegenüber der «NZZ am Sonntag».
Sowohl die SVP, als auch die SP kritisierten in der «NZZ am Sonntag» Matters Pläne. «Der neue Fernsehchef hat eine verquere Optik», sagte SVP-Generalsekretär Martin Baltisser. Und SP-Präsident Christian Levrat meinte, das «Klagelied der FDP und der CVP» trage offenbar Früchte. CVP und FDP lobten dagegen «ihren» SRF-Direktor. «Es ist positiv, wenn statt der unheiligen Allianz aus SVP und SP, die notwendige Reformen im Parlament blockiert, eine reform- und lösungsorientierte Partei wie die FDP mehr Platz erhält», sagte beispielsweise FDP-Generalsekretär Stefan Brupbacher.
Sonntag
10.10.2010




