In 3 von 17 Klagepunkten hat Rudolf Elmer Recht bekommen: Der Wikileaks-Informant sei weder ein «Datendieb», noch ein «Erpresser» und er habe auch nicht seine Ex-Mitarbeiter und Vorgesetzten beschimpft und mit anonymen Morddrohungen in die Enge getrieben, wie die «Neue Zürcher Zeitung» am Freitag aus dem ihr vorliegenden Gerichtsurteil zitiert.
Geurteilt haben die Zürcher Bezirksrichter in dem Strafprozess, das der ehemalige Kaderbanker von Julius Bär gegen die «Weltwoche» und namentlich dessen Autor Alex Bauer und Chefredaktor Roger Köppel angestrebt hatte.
Elmer hatte die beiden wegen Persönlichkeitsverletzung in den beiden Berichten «Ehrenhafte Verräter» und «Ein schlechter Informant» verklagt, die im Januar 2011 und ein Jahr später in dem Wochenblatt publiziert worden war. Die «Weltwoche» habe ihn vorverurteilt, schrieb Elmer dazumal in der Zivilklage.
Das Urteil verlangt von der «Weltwoche», Online wie auch in der gedruckten Ausgabe eine Berichtigung zu veröffentlichen, wie die NZZ weiter schreibt. Weil das Gericht in den 14 übrigen Punkten Elmers Anklage nicht folgen konnte, werden ihm drei Viertel der Gerichtsgebühr in der Höhe von 8000 Franken sowie eine Parteientschädigung an die «Weltwoche» über 7500 Franken aufgebrummt. Der Entscheid kann noch angefochten werden.