Auch am Tag, wo eigentliche Lionel Messi die Weltschlagzeilen beherrschen müsste, will sich Elon Musk nicht ins zweite Glied stellen. Während der Twitter-Besitzer Musk am Sonntag in Katar live den spektakulären WM-Final zwischen Argentinien und Frankreich mitverfolgte, liess er gleichzeitig eine Abstimmung laufen.
«Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten? Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten», schrieb er in der Nacht zu Montag auf Twitter. Abstimmen können User mit «Ja» oder «Nein». Die virtuelle Urne wird am Montagmittag, Schweizer Zeit, geschlossen...
Nach rund 15 Millionen abgegebener Stimmen rund drei Stunden vor dem Ende der Abstimmung waren 57 Prozent der Meinung, Musk solle verschwinden.
Der exzentrische Besitzer machte aber noch keine Angaben dazu, wann genau er zurücktreten könnte. «Es gibt keinen Nachfolger», antwortete Musk auf die konkrete Frage eines Twitter-Nutzers nach dem weiteren Vorgehen.
Interesse hat zwar der Informatiker, Wissenschaftler, Youtuber und Podcaster Lex Fridman angemeldet. Dieser verfügt über 2,3 Millionen Twitter-Follower. «Lass mich eine Zeit lang Twitter betreiben», schreibt er an Musk. «Kein Gehalt. Alles inklusive. Konzentriere du dich auf grossartige Technik und mehr Liebe auf der Welt.»
Musk ist noch nicht darauf eingegangen. Er musste Fridman warnen, dass dieser all sein Geld mit dem Job verlieren könnte. Twitter befinde sich nämlich auf der «Überholspur zum Konkurs».
Ist die Abstimmung also nur eine weitere Show? Klar ist: Auch wenn Musk als CEO zurücktritt, bleibt er Besitzer der Firma, die er für einen Preis gekauft hat, der selbst für den heute zweitreichsten Menschen auf dieser Welt wohl etwas überteuert war.
Aktualisierung am Montagmittag: 57,5 Prozent stimmten für den Abgang von Musk. Insgesamt haben über 17,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer von Twitter an der Umfrage teilgenommen.
Gemäss Musk ist das Ergebnis der Umfrage verbindlich. «Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten», twittert er. Wann Musk seinen Posten räumen wird, bleibt aber offen. An den Problemen des Unternehmens ändert die Abstimmung wenig.