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Donnerstag
16.02.2017

TV / Radio

Sind Piraterie-Plattformen am Aus schuld?

Sind Piraterie-Plattformen am Aus schuld?

Nach eineinhalb Jahren gibt RTL ihren Pay-TV-Sender RTL International wieder auf. Auf Ende Mai zieht die Mediengruppe den Stecker.

Obwohl das neue Format «schnell eine gute weltweite Verbreitung» erreicht habe, «hat sich die Zahl der Abonnenten nicht gleichermassen positiv entwickelt», erklärte Stefan Sporn, Senior Vice President International Distribution bei RTL, am Mittwoch in einer Medienmitteilung. 

Aufgrund der mangelnden Abos sei es nicht möglich gewesen, «das Angebot in absehbarer Zeit wirtschaftlich profitabel zu betreiben. Erste Analysen zeigen deutlich, dass vor allem der Erfolg von weltweit agierenden Piraterie-Plattformen, die Sendesignale vieler deutscher Sender oft kostenlos illegal über das Internet streamen, einen wesentlichen Anteil daran hat», so Sporn mit deutlichen Worten.

Mit dem internationalen Pay-TV-Sender wollte die Mediengruppe deutschsprachige Zuschauer unter anderem in den USA, Australien, Südafrika oder Israel erreichen. In einigen Ländern konnten RTL-Formate wie «Deutschland sucht den Superstar» oder «Wer wird Milionär» aus lizenzrechtlichen Gründen nicht gezeigt werden. 

Dass das TV-Unternehmen diese Publikumslieblinge zum Teil durch ausrangierte Sendungen wie «Hinter Gittern» ersetzte, bescherte bereits dem blutjungen Sender erste Kritiken.