Reality-TV ist noch lange nicht tot, auch wenn es schon heftig totgeschrieben worden ist - im Gegenteil: Am Freitagabend (22.15 Uhr) startet der Kölner Privatsender RTL ein neues TV-Format mit dem Titel «Ich bin ein Star - holt mich hier raus!». Die bereits in den USA und in England erprobte Sendung ist nach einem einfachen Muster gestrickt worden: Zehn Prominente, die im Januar grad nichts zu tun haben, werden in den Dschungel des fünften Kontinents verfrachtet und müssen sich dort zwölf Tage lang gegen die Unbill der Natur wehren. Wer für das Überleben in Australiens Wildnis am besten gerüstet war, wird zum «König des Dschungels» gekrönt.
Während vor zwei Jahren der zum Medienkonzern Bertelsmann gehörende Privatsender kaum Chancen hatte, Prominente zu einem Leben im Container zu überreden, gelang es den TV-Verantwortlichen des grössten deutschen Privatsenders nun, eine ausreichende Zahl von Persönlichkeiten für eine Promi-Version von «Big Brother» zusammenzutrommeln: Ex-«Tagesschau»-Sprecherin Susan Stahnke, RTL-Astrologin Antonia Langsdorf, die Schauspielerinnen Lisa Fitz und Mariella Ahrens, Ex-«Blitz»-Moderatorin Caroline Beil, Ex-Hochspringer Carlo Thränhardt, die Barden Werner Böhm und Costa Cordalis, «Superstar» Daniel Küblböck und Jung-Mime Dustin Semmelrogge müssen fast zwei Wochen auf so überlebensnotwendige Geräte wie Fernseher oder Handys verzichten.
Täglich wird das Moderatorenteam - Dirk Bach und Sonja Zietlow - die Fernsehzuschauer um 22.15 Uhr über Wohl und Wehe der Protagonisten unterrichten, die sich in ihrem Camp 110 Kilometer von Brisbane entfernt mit Schlangen, Spinnen und Würmern sowie mit ihren eigenen Launen herumzuplagen haben. Dabei dürfen sie höchstens fünf Zigaretten pro Tag rauchen, müssen die mindestens vier Liter Wasser, die sie brauchen, selbst abkochen und für den - individuell unterschiedlichen - Mindestbedarf an Alkohol diverse Spiele absolvieren. Wer aus dem Camp mit Feldbett und Moskitonetz unbedingt weg will («Holt mich hier raus!»), darf sich von den Zuschauern telefonisch abwählen lassen.
Immerhin leiden die Promis für einen guten Zweck. Wer es in dem unwirtlichen Lager im Tropenwald bei 32 Grad und sintflutartigen Regenfällen am längsten aushält, erspielt für eine karitative Organisation den höchsten Betrag, heisst es beim Sender.
Donnerstag
08.01.2004