Er hätte die Teilnehmer einer Pegida-Demo in Dresden interviewen sollen. Stattdessen mimte der RTL-Reporter selbst den überzeugten Demonstranten und äusserte vor der Kamera der NDR-Kollegen islamfeindliche Ansichten. Jetzt hat ihn RTL gefeuert.
Als er später beim NDR anrief und klarstellte, dass er den Pegida-Demonstranten nur gespielt habe und die Äusserungen nicht seiner persönlichen Meinung entsprächen, war das Interview schon online. Die Leitung des für RTL arbeitenden Landesstudio Ost hielt den Fehler für unentschuldbar und stellte den Mann auf die Strasse.
Laut einer Pressemitteilung von RTL sei der Reporter verdeckt auf die Demo gegangen, weil Pegida-Anhänger kaum mit Journalisten geredet oder sie sogar beschimpft hätten. Als er von den Kollegen des NDR angesprochen worden sei, hätte er drei Möglichkeiten gehabt: «Nichts sagen, sich als Kollege outen - oder in der gespielten Rolle eines Pegida-Anhängers verbleiben. Er entschied sich für Möglichkeit drei - und traf damit die eindeutig falsche Entscheidung.»