Fast 150 Journalisten und Journalistinnen wurden in den letzten drei Jahren Opfer russischer Übergriffe in der Ukraine: Sie wurden gezielt beschossen und angegriffen, hingerichtet oder getötet, inhaftiert oder sind schlicht verschwunden.
Die Zahl der im Kontext der russischen Ukraine-Invasion getöteten Medienschaffenden stieg 2024 mit dem Tod von zwei weiteren Medienschaffenden auf insgesamt 13.
Zudem wurden mindestens 47 ukrainische und ausländische Medienschaffende von den russischen Streitkräften verletzt. Die meisten Vorfälle konzentrieren sich auf die Regionen Donezk, Charkiw, Luhansk und Kyjiw.
RSF kritisiert vor allem den Einsatz gezielter Taktiken wie Doppelschläge, die sich speziell gegen Medienschaffende richten: Nach einem Angriff wartet die russische Armee, bis Medienschaffende an den Angriffsort gekommen sind, um darüber zu berichten – und schlägt dann erneut zu.
18 ukrainische Medienschaffende werden zurzeit noch immer von den russischen Streitkräften festgehalten, weil sie sich geweigert haben, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Die Auswirkungen dieses Krieges auf die ukrainische Medienlandschaft sind gravierend. Laut dem Ukrainian Institute of Mass Information (IMI), dem ukrainischen Partner von RSF vor Ort, haben seit dem 24. Februar 2022 mindestens 329 ukrainische Medien ihre Tätigkeit eingestellt.
Die Kommunikationsinfrastruktur wurde von der russischen Armee oft direkt ins Visier genommen: RSF zählt bis heute 23 Angriffe auf Radio- und Fernsehtürme in der Ukraine.