«Le Matin ist zur Zeit die einzige Tageszeitung in der Schweiz, die meiner Vorstellung von einer modernen, populären Tageszeitung nahe kommt», sagte Peter Rothenbühler in einem Gespräch mit der SDA. Am nächsten Freitag übernimmt Rothenbühler (53) die Chefredaktion von «Le Matin» und «Le Matin dimanche» aus dem Edipresse Verlag. Die Boulevardzeitung soll eine «schnelle Lektüre» mit emotionsgeladenen Themen bieten. Rothenbühler will mit «Le Matin» vermehrt Junge, Frauen sowie ein städtisches Publikum ansprechen und so nicht zuletzt möglicherweise auftauchenden Gratiszeitungen die Stirn bieten. Wesentlich für eine populäre Zeitung seien People-Geschichten, glaubt Rothenbühler. Deshalb will er vermehrt über herausragende Persönlichkeiten in der Romandie berichten, das aber nicht auf Kosten anderer Rubriken, wie er unterstreicht. «In der Schweiz gibt es pro Kopf gleich viele interessante Persönlichkeiten wie in den USA oder in Frankreich.» Die Zeitung «Le Matin» soll zudem vermehrt den «mauvais garçon» spielen und dem Beispiel des «Blicks» folgen. Journalismus heisse unbequeme Fragen stellen, den Finger auf wunde Stellen legen und gegen Vorurteile kämpfen. Zur Auflage, die zur Zeit bei 65 bis 70 000 Exemplare liege, sagte Rothenbühler, dass die sich daraus ergebenen Werbeanzeigen das einzige Erfolgskriterium seien. Sein Ziel ist, die Auflage um die Hälfte zu steigern, wie er sagte. Mehr dazu: Rothenbühler wechselt zu Edipresse und Urs Padel leitet künftig «Gesundheit-Sprechstunde»
Montag
25.02.2002