Grosser Stellenabbau bei Sunrise: Der Telekomkonzern muss Kosten senken und streicht 165 von 1890 Vollzeitstellen. 175 Personen sind betroffen.
Sunrise spricht von «Effizienzsteigerung» und von einer «Vereinfachung der Strukturen und Prozesse». Man habe mit der Arbeitnehmervertretung und der Gewerkschaft Syndicom einen «fairen Sozialplan» ausgearbeitet. Der Abbau könne nur in einzelnen Fällen über Frühpensionierungen umgesetzt werden.
Konkret sieht die Reorganisation vor, die Einheiten Privat- und Geschäftskunden zusammenzulegen. «Die neu gegründete kommerzielle Organisationseinheit wird alle Kundengruppen unter einer einzigen Führung betreuen.» Auch im Kundenservice werden Privat- und Geschäftskunden künftig aus einer Organisationseinheit heraus begtreut.
Syndicom bedauerte am Dienstag den Stellenabbau. Immerhin hätte man die Zahl der Kündigungen im Konsultationsverfahren von 200 auf 175 Arbeitsstellen heruntergehandelt. Aufatmen können indessen die Mitarbeitenden im Kundenservice und die Verkaufsberater in den Sunrise Shops, die von den Sparmassnahmen nicht betroffen sind.
«Der Preisdruck auf die Telekomdienstleistungen, die Reduktion der Roaming-Gebühren sowie der technologische Wandel wirken sich negativ auf die Produktivitätsentwicklung und somit auf die Beschäftigten aus», ordnete die Gewerkschaft die Restrukturierung ein.
Sunrise, das zweitgrösste Telekomunternehmen der Schweiz, musste im ersten Halbjahr einen Verlust von 152 Millionen Franken hinnehmen. Gleichzeitig ging der Umsatz um 1,2 Prozent auf 976 Millionen Franken zurück. Durch die Entlassungen und vereinfachten Arbeitsabläufe verspricht sich Sunrise, jährlich 22 Millionen Franken zu sparen.