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Donnerstag
19.09.2013

Medien / Publizistik

ROSA-letzte-Ausgabe_Klein_Report

Bald gibt es eine studentische Zeitschrift weniger an der Uni Zürich, wie der Klein Report am Sonntag vermeldete. Am Dienstagabend wurde die letzte Ausgabe der «Rosa - Zeitschrift für Geschlechterforschung» am Institut für Populäre Kulturen vorgestellt.

Die Beiträge der letzten Ausgabe der «Rosa» sind im Rahmen eines Seminars zur Farbe Rosa bei Ingrid Tomkowiak entstanden. Die Nummer 46 der Zeitschrift hat daher die Farbe Rosa zum Thema. Die Ausgabe  ist verbunden mit einer Ausstellung am Institut, die den Inhalt der Zeitschrift noch einmal aufgreift. Die Redaktorinnen Babette Bürgi und Jasmine Keller stellten Zeitschrift und Ausstellung an der Vernissage vor.

«Das Heft und die Ausstellung beleuchteten, welche Bedeutungszuschreibungen und Differenzierungen die Farbe Rosa in welchen kulturellen Zusammenhängen innerhalb der westlichen Kultur erfahren hat. In der glamourösen Damenmode der Fünfziger- und Sechzigerjahre schmückte Rosa sowohl die elegante Frau wie die `Lolita`, in derselben Zeit avancierte der Pink Cadillac von Elvis Presley zum maskulinen Sexsymbol», erklärte Tomkowiak das Spannungsfeld der Farbe Rosa.

«Rosa kann für etwas sehr Positives stehen, für Camp und Glamour oder für Jane Mansfields rosa Plüschbadewanne», ergänzte Babette Bürgi gegenüber dem Klein Report, «aber die Farbe kann auch stigmatisierend sein, Mädchen als minderwertig kennzeichnen, und man denke an das dritte Reich, wo der rosa Winkel zur Bezeichnung Homosexueller im KZ verwendet worden war.»

«Die letzte Ausgabe war eine Besondere», erklärte Jasmine Keller. «Bei vorangehenden Ausgaben fragten die Redaktionsmitglieder Studierende und Dozierende von Unis aus dem gesamten deutschsprachigen Raum an, einen Artikel zum Thema zu schreiben. Diese Ausgabe wurde ganz von den Seminarteilnehmern gestaltet. Die Texte beziehen sich deshalb mehr aufeinander, da die Autorinnen das Thema gemeinsam erarbeitet haben.»

Das Thema Rosa wird durch die Ausstellung am Institut komplettiert. Von den Wänden dröhnt das Lied Pink von Aerosmith, Mamie Eisenhower in einem Traum aus Rosa ist zu sehen und auch Drag Queens dürfen nicht fehlen.

Sowohl die Ausstellung als auch die Zeitschrift zeigen, dass Rosa viele Facetten hat. Die Zeitschrift «Rosa» konnte diese während der letzten 23 Jahre beleuchten.

Jasmine Keller sagte gegenüber dem Klein Report zum Ende der «Rosa»: «Es ist schade, dass die Zeit der `Rosa`an der Uni nun vorbei ist. Doch es geht ja weiter. Einige ehemalige Redaktorinnen werden die `Rosa` neu auflegen, ich bin gespannt, wie das aussehen wird, und auch froh, dass ich mich jetzt zurücklehnen und nur noch als Leserin dabei sein kann.»