Bei Jung von Matt ging es in der letzten Zeit etwas turbulenter zu als auch schon. Bis Ende Jahr kommt es zu mehreren Abgängen. Und die Geschäftsleitung wurde verkleinert und teils neu besetzt.
«Christian Kies und ich als Hauptverantwortliche von Jung von Matt in der Schweiz sind zum Schluss gekommen, dass wir bei Jung von Matt Limmat voll mitanpacken wollen», sagte Roman Hirsbrunner auf Anfrage des Klein Reports.
«Die Limmat ist nicht nur die grösste Agentur in unserem Kreativ-Ökosystem, sie ist für die Markenwahrnehmung wichtigste Einheit. Wirkung zu entfalten fällt uns beiden leichter, wenn wir selber voll an Bord sind.»
Christian Kies hatte auf Anfang September von der Berliner Agentur Antoni als Chief Creative Officer zu Jung von Matt nach Zürich gewechselt, wie der Klein Report berichtete. Früher hatte der Kreative das Etat von Mercedes-Benz bei Jung von Matt in Berlin betreut.
Neu besteht die Geschäftsleitung der Zürcher Agentur aus vier Personen. Vor der Reorganisation waren es fünf. Neben Roman Hirsbrunner und Christian Kies gehören Dennis Hofmann und Cyrill Hauser zur Führungsriege.
«Im Grundsatz ändert sich nichts», sagte Hirsbrunner zur neuen Struktur. «Die Grösse der Geschäftsleitung ist für Kundinnen und Kunden nicht wirklich relevant. Natürlich gibt es für einzelne Kunden neue Ansprechpartner. Aber drei der vier Geschäftsleitungsmitglieder sind seit vielen Jahren mit dabei – so wirklich viel Veränderung gibt es also gar nicht.»
Die Zusammenarbeit zwischen den acht Einheiten bleibt gemäss dem CEO wie gehabt. Die acht Agenturen würden da zusammenarbeiten, «wo es für das Projekt und die Kunden und Kundinnen Sinn macht».
Auf die Abgänge bei Jung von Matt in Zürich angesprochen, sagte Roman Hirsbrunner: «Es wurden insgesamt vier Stellen in Kreation und Beratung gestrichen.»
In den anderen Agenturen gebe es «keinen Stellenabbau».
Jung von Matt will im DACH-Raum intensiver zusammenarbeiten. Denn dieser Raum wachse im Marketing und auch hinsichtlich der Zielgruppen immer mehr zusammen, sagt Hirsbrunner. «Als Agenturmarke mit starken Agenturen in allen drei Ländern sehen wir für uns viele Chancen. Bereits heute arbeiten wir mit unseren Kollegen und Kolleginnen aus Stuttgart, Hamburg oder Berlin an gemeinsamen Projekten. Zusätzlich glauben wir daran, dass uns ein schlaues Ressourcenmanagement über alle Standorte ermöglichen wird, bessere Ergebnisse, höhere Mitarbeitenden-Zufriedenheit und Kostenvorteile dank Auslastungsoptimierung zu erzielen.»
Dass Agenturen zusammengeschlossen werden, sei derzeit nicht geplant.
Wenn Roman Hirsbrunner ins 2025 vorausschaut, sagt er: «Ich schwanke zwischen Euphorie und Bescheidenheit. Wir sehen bei einigen unserer Agenturen eine tolle Entwicklung und gehen bewusst ambitioniert ins Rennen. Bei anderen planen wir etwas vorsichtiger. In der Summe bleibt ein positiver Gesamteindruck.»
Positiv stimme ihn zudem, dass er mit Christian Kies einen neuen Mitstreiter an seiner Seite habe, «der nicht nur ein ausgezeichneter Kreativer, sondern auch ein sehr ambitionierter Mitunternehmer ist. Da kann eigentlich kommen, was wolle!».