Content:

Mittwoch
04.09.2002

Die Werbekampagne für Traveller`s Cheques hat in Rom eine Welle der Entrüstung ausgelöst. Der TV-Spot, der seit Tagen im US-Fernsehen ausgestrahlt wird, zeigt eine junge, elegante Amerikanerin auf Shoppingtour in der «Ewigen Stadt». Auf einer Einkaufsstrasse in der Nähe des Kolosseums reissen ihr zwei Jugendliche auf einem Moped die Handtasche weg. Die Kriminellen fahren davon, öffnen die Tasche und finden ein dickes Banknoten-Bündel. Der Slogan des Spots lautet: «Mit Traveller`s Cheques wäre all dies nicht passiert.» Die Römer Stadtverwaltung will jetzt wegen Imageschädigung Schadenersatz fordern. «Rom ist kein Paradies von Räubern und Dieben und die USA haben uns in punkto Kriminalität nichts zu lehren», betonte Vizebürgermeister Enrico Gasbarra. Die Kriminalitätsrate sei wesentlich niedriger als in US-Grossstädten. Die römischen Hotelierverbände befürchten, dass die Kampagne weitere negative Effekte auf eine ohnehin flaue Saison haben könnte. Die Zahl der amerikanischen Touristen in der italienischen Hauptstadt ist seit Jahresbeginn um 30% zurückgegangen. Gründe dafür sind die Angst vor Terrorattentaten, die Situation an der Börse und der schwache Dollar.