Rolf Bollmann hatte die Tage bis zu seiner Pensionierung Ende Jahr wohl schon rückwärts gezählt. Jetzt ist er plötzlich CEO der Basler Zeitung Medien AG. Ist der 64-Jährige eine Übergangslösung? Keinesfalls, wenn es nach Verwaltungsratspräsident Filippo Leutenegger geht: «Rolf Bollmann hat den Auftrag, in den kommenden Jahren die Sanierung der Basler Zeitung Medien AG durchzuführen», so Leutenegger gegenüber dem Klein Report. Leistungsfähigkeit sei nicht in erster Linie eine Frage des Alters. «Rolf Bollmann verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Regionalzeitungen und er ist nach wie vor hoch motiviert.» Zudem kenne er Bollmann seit Jahren persönlich, «das gibt mir die Gewissheit, dass wir die richtige Wahl getroffen haben.»
Am Donnerstag wurde der Abgang von BaZ-CEO Roland Steffen vermeldet, am Montag bereits die Verpflichtung von Bollmann. Es scheint wahrscheinlich, dass diese Rochade schon länger in Planung war und nicht erst übers Wochenende realisiert wurde. Leutenegger will sich zu den zeitlichen Abläufen nicht näher äussern, er sagt nur: «Ich bin froh, dass wir so rasch eine Lösung gefunden haben.»
Die Tamedia meldet, dass Rolf Bollmann dem Zürcher Verlag bei der «Weiterentwicklung der regionalen Medien im Raum Zürich bis Ende 2014 auf Mandatsbasis unterstützend zur Seite stehen wird» und auch Verwaltungsrat der Glattaler AG, des Tagblatts der Stadt Zürich AG, der Ziegler Druck- und Verlags AG sowie der Zürcher Regionalzeitungen AG bleibt. Es scheint zumindest aussergewöhnlich, dass ein Manager in zwei Verlagshäusern gleichzeitig in verantwortungsvoller Position tätig ist und Einblick in sensible Zahlen, Strategien und Entscheide erhält. Filippo Leutenegger sieht darin allerdings «überhaupt kein Problem». Die Regionalzeitungen, bei denen Bollmann im Verwaltungsrat verbleibt, seien in einer anderen Region angesiedelt und dadurch keine Konkurrenz.