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Freitag
06.02.2004

TV / Radio

Mit einer harschen Kollegenschelte beendet TV-Moderator Roger Willemsen seine über zweijährige Fernsehabstinenz. Wenn Reinhold Beckmann in einem Magazin zum Medienmann des Jahres gekürt werde, sei das für ihn «die Inthronisierung des Nichts», sagte Willemsen der Samstagausgabe der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Willemsen moderiert ab Sonntag den «Literaturclub» bei 3sat, der auch auf SF1 ausgestrahlt wird. Daniel Cohn-Bendit hatte die Sendung wegen des anstehenden Europawahlkampfs abgegeben.

Auch zu Moderator Carsten Spengemann fällt Willemsen nichts Gutes ein. Der RTL-Mann sei für ihn «eine der unsympathischsten Figuren des Fernsehens». Kurioser noch als seine Sprache sei das Mienenspiel Spengemanns: «Ich gucke immer auf seine Mimik, vor allem, während er nicht spricht. Die ist auf eine so fratzenhafte Weise dämlich und gleichzeitig noch, sagen wir mal, windig, halbseiden, gebrauchtwarenverkäuferartig.»

Chancen für Neuerungen im Talk-Bereich sieht der promovierte Literaturwissenschaftler kaum. «Es ist noch jeder Moderator, der was anderes wollte, von der Medienkritik mit Dreck beworfen worden - ob das Friedrich Küppersbusch war, ob ich es war, oder ob es Charlotte Roche ist, die ich als im Augenblick die grösste Lichtgestalt des Interviews überhaupt sehe.» - Da sind wir absolut derselben Meinung, Herr Willemsen (Anm.d.Red.).