SRG-Generaldirektor Roger de Weck informiert vorab schon einmal die roten Zahlen der SRG für 2012 über die «Sonntagszeitung». Einer der Gründe für das hohe Defizit ist die bekannte Umstellung bei der SRG-Pensionskasse. Durch die Senkung des technischen Zinses von 4 auf 3,25% werden Rückstellungen von über 150 Millionen Franken bei den Vorsorgeleistungen nötig. Zusätzlich soll die Pensionskasse der SRG vom Leistungsprimat zum Beitragsprimat umgestellt werden.
Die Senkung des Zinssatzes führt dazu, dass mehr Kapital zur Deckung der Vorsorgeleistungen bereitgestellt werden muss, was auch Roger de Weck selber mit einem Jahressalär von über 640 000 Franken zugute kommen dürfte. Anders als bei anderen Service-public-Unternehmen habe der Bund die Pensionskasse der SRG nie rekapitalisiert, argumentiert Roger de Weck etwas seltsam. Dass der Staat zur Deckung von Kosten beigezogen werden könnte, dürfte in der Privatwirtschaft bei den meisten Anbietern nur ein müdes Lächeln hervorrufen.
Und dann folgt ein etwas denkwürdiger Satz zur Sachlage eines staatsnahen Betriebes: «Würden wir dieser unbequemen Aufgabe ausweichen, hätten auf Dauer die Mitarbeiter, das Unternehmen und letztlich die Gebührenzahler den Nachteil.» Da kann der Klein Report nur anmerken: Die Gebührenzahler haben immer den Nachteil in so einer Konstellation, egal wie der Hase läuft - der Gebührenzahler zahlt.
Denn auch auf der operativen Seite gehts bei der SRG eher bergab: Trotz einer marktbeherrschenden Stellung in vielen Teilen des Fernsehmarktes fallen die Marktanteile kontinuierlich - und das nicht nur wegen der grösseren TV-Konkurrenz, sondern wegen der «ältlichen» Programme. Dementsprechend sind die Werbeeinnahmen für das vergangene Jahr auch deutlich tiefer, was direkt auf die TV-Macher zurückzuführen ist und nicht auf die grössere Konkurrenz.