Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat ihre Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht. Spitzenreiter sind wie im Vorjahr Finnland, die Niederlande und Norwegen. Auf den letzten Rängen 178 bis 180 wurden die Diktaturen Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea platziert.
Die Dominanz der Sicherheitsbehörden erschwere die Arbeit von Journalisten in vielen Ländern zunehmend, schreibt der Journalistenverband. Besonders besorgniserregend sei, dass die Entwicklung auch traditionelle Demokratien erfasst habe: «Selbst Staaten wie die USA und Grossbritannien rücken investigative Journalisten und ihre Hinweisgeber mittlerweile in die Nähe des Terrorismus.»
So büsste die USA aufgrund der Verfolgung des NSA-Whistleblowers Edward Snowden und der Verurteilung der ehemaligen Soldatin Chelsea Manning (früher Bradley Manning) 13 Plätze gegenüber dem Jahr 2012 ein und befindet sich auf der Rangliste der Pressefreiheit neu auf Platz 46. Die britische Regierung setzte die Zeitung «Guardian» wegen Veröffentlichungen rund um den Fall Snowden unter massiven Druck. Deshalb wurde Grossbritannien um drei Plätze auf Rang 33 abgestuft.
Aber noch schlimmer rutschte die Zentralafrikanische Republik um 43 Plätze ab. In dem afrikanischen Staaten werden Angriffe gegen Medien seit dem Putsch im März 2013 immer häufiger, begründet ROG die Abstufung. In Guatemala hat sich die Zahl der Angriffe der Journalisten verdoppelt, deshalb ist das Land deutlich um 29 Plätze auf Rang 125 herabgestuft worden. Im Gegensatz dazu scheint der Nachbarstaat Belize seiner Presse viele Freiheiten zu gewähren. Das mittelamerikanische Land wurde erstmals in die Rangliste aufgenommen und konnte sich als einer der besten Staaten der Region auf Platz 29 einreihen.
In Panama und Ecuador haben demokratische Bestrebungen offenbar Früchte getragen. In diesen Staaten seien Gewalt gegen Journalisten, direkte Zensur und willfährige Justiz rückläufig, schreibt Reporter ohne Grenzen. Daher steigerten sich die beiden Länder um je 25 Plätze.
Die Pressefreiheit in der Schweiz scheint sich leicht verschlechtert zu haben. Das Land befindet sich neu zwischen Deutschland und Irland auf Platz 15, einen Platz tiefer als im Jahr zuvor.