Am Mittwoch findet der UN-Welttag gegen die Straflosigkeit von Verbrechen an Journalisten statt. Reporter ohne Grenzen (ROG) hat dies zum Anlass genommen, eine neue Liste der «Feinde der Pressefreiheit» zu veröffentlichen. Sie umfasst 35 Staats- und Regierungschefs, Extremisten- und Verbrecherorganisationen sowie Geheimdienste.
Als «Feinde der Pressefreiheit» werden unter anderem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der ägyptische Präsident Abdelfattah al-Sisi und Thailands Junta-Chef Prayut Chan-o-cha bezeichnet. Aber auch der burundische Präsident Pierre Nkurunziza, Saudi-Arabiens König Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud, Venezuelas Präsident Nicolas Maduro, die Huthi-Rebellen in Jemen, die Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» und die Islamistengruppe Ansarullah Bangla Team kommen auf dieser Liste vor.
«Die vielen neuen Namen unter den Feinden der Pressefreiheit zeigen, dass Autokraten und Extremisten jeder Couleur immer noch sicher sein können, mit der Unterdrückung freier Medien straflos davonzukommen», sagt ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske. «Mancher Machthaber lässt seit Jahrzehnten ungestraft kritische Journalisten verfolgen, foltern oder ermorden. Die Vereinten Nationen sollten endlich einen Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten einsetzen, um wirksam gegen diesen schändlichen Zustand vorzugehen.»
Der Welttag gegen Straflosigkeit von Verbrechen an Journalisten macht auf Beschluss der UN-Vollversammlung jährlich am 2. November darauf aufmerksam, dass die mangelnde Verfolgung von Gewalttaten eines der grössten Hindernisse für einen besseren Schutz von Medienschaffenden bei ihrer Berufsausübung ist.
ROG wirbt bei den Vereinten Nationen um die Einsetzung eines an zentraler Stelle im UN-Apparat angesiedelten Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten, um diesen seit vielen Jahren bekannten Missstand zu bekämpfen.