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Donnerstag
15.10.2015

Medien / Publizistik

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Konzentrationstendenzen in den Besitzverhältnissen der Medienhäuser sind vielerorts ein Thema. In Kolumbien soll nun die Online-Datenbank Media Ownership Monitor die Eigentümer der Massenmedien dokumentieren und mögliche Interessenkonflikte offenlegen. Ähnliche Projekte seien in weiteren Ländern weltweit geplant, schreibt die federführende Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG).

In vielen Ländern haben Medienoligarchen «beträchtliches Vermögen und Einfluss angehäuft, so dass profitträchtige Geschäfte, politische Ambitionen und Medienunternehmungen nahtlos ineinander greifen.» Die Entwicklung pluralistischer Medienmärkte stagniere weltweit oder mache sogar Rückschritte.

Und obwohl das Internet die Hürden zum Eintritt in den Medienmarkt auf den ersten Blick gesenkt habe, verschleiere es oft eher den Aufstieg neuer, noch mächtigerer Oligopole, schreibt die Journalistenorganisation.

Transparenz in den Besitzverhältnissen als eine Grundvoraussetzung für Medien- und Meinungspluralismus zu anerkennen und umzusetzen, ist Ziel des ROG-Monitoring-Projektes. Das Aufdecken einer Medienkonzentration ist ein wichtiger erster Schritt, um den Einfluss übermächtiger Medienunternehmer zurückzudrängen.

Das Monitorportal in Kolumbien wird die zehn landesweit wichtigsten Fernseh- und Radiosender, Print- und Internetpublikationen sowie die wichtigsten Mediengruppen und Medienunternehmer untersuchen. Am Donnerstag werden die ersten Ergebnisse veröffentlicht.