Das Attentat auf die französische Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» sei ein Alarmsignal. Die deutschen Journalisten- und Medienorganisationen rufen dazu auf, die Presse- und Rundfunkfreiheit in Deutschland und weltweit stets aufs Neue zu verteidigen. ARD, DJU in Verdi, DJV, Freelens, Freischreiber, Netzwerk Recherche, N-Ost, Reporter ohne Grenzen, VDZ, der Verband Cartoonlobby, VPRT, VDZ und ZDF haben eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht.
Jede Art von Gewalt, Drohungen, pauschalen oder gezielten Diffamierungen gegen Medien und deren Vertreter sei damit unvereinbar. Auch Journalisten und Medien müssten sich der Kritik stellen; das sei wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Diskurses in einer Demokratie. Aber Kritik dürfe nicht in Drohungen oder Gewalt umschlagen, heisst es in der Erklärung.
«Journalisten, Verleger und Medienunternehmen sind sich darin einig, dass es auch künftig keine Tabuthemen für die Medien geben darf. Journalisten und Redaktionen müssen frei entscheiden können, inwieweit sie auf religiöse, persönliche oder politische Empfindlichkeiten Rücksicht nehmen. Kritik und Polemik, Satire und Tabubruch sind von der Presse- und Rundfunkfreiheit umfasst. Ihre Grenzen finden sie durch die allgemeinen Gesetze und die journalistische Ethik. Ereignisse wie der Anschlag auf `Charlie Hebdo` dürfen nicht dazu beitragen, dass das Grundrecht auf Presse- und Rundfunkfreiheit eingeschränkt wird.»
Die Unterzeichner fordern deutsche Verantwortliche in Bund und Ländern, Parteien und Interessengruppen dazu auf, stärker für die Presse- und Rundfunkfreiheit und ihre gesellschaftliche Akzeptanz einzutreten. In vielen Ländern der Welt sind Journalisten und Medien täglich Anfeindungen, Repressionen und Gewalt ausgesetzt. Auch in Deutschland wurden schon Journalisten angegriffen, Verlagsräume verwüstet und Redaktionen mit Parolen beschmiert.