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Donnerstag
28.09.2006

Aus dem Ressort «Gesellschaft» der Ringier-Boulevardzeitung «Blick» ist ein ungewöhnlicher Vorgang zu vermelden: Kurt-Emil Merki, ehemaliger Ressortleiter, der sich vor drei Jahren selbst «degradiert» hatte, um mehr zum Schreiben zu kommen, hat sich direkt den Blattmachern und der Chefredaktion unterstellen lassen. «Das wurde so gemacht, ich will mich aber nicht dazu äussern», sagte er am Donnerstag kurz und knapp dem Klein Report. Dazu Unterhaltungschef Lukas Rüttimann: «Es ging um die Absegnung eines bestehenden Zustandes.» Merki habe eben auch noch gewisse verlagstechnische Aufgaben im Bereich Volksmusik, weshalb diese neue Regelung Sinn mache. «Merki bleibt Mitglied des Ressorts Gesellschaft», unterstrich Rüttimann gegenüber dem Klein Report.

Das «Blick»-Ressort «Gesellschaft» ist eine Schlangengrube, aus der solche Vorgänge gerne mit Häme kolportiert werden. Das hat sich in diesem Fall Lukas Rüttimann allerdings ein Stück weit selbst zuzuschreiben. Noch immer unvergessen ist ein E-Mail, das er Ende Juli an seine Untergebenen verschickt hatte. Es sollte wohl lustig sein, als er in neun Punkten für das Ressort den Tarif durchgab. Höhepunkt unter dem Stichwort «Gehorsam»: «Es herrscht grundsätzlich keine Demokratie im Ressort. Selbstverständlich sollen Diskussionen geführt werden; es gilt aber das letzte Wort der Leitung.» Und zum Schluss: «Als Gegenleistung garantiere ich Fairness: keine Willkür, dafür Verbindlichkeit und freundlicher Umgangston ;-)»