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Freitag
07.06.2002

Die Peter Gmür Beteiligungen AG hat die Vermarktungsgesellschaften RMB Schweiz und RMB Austria übernommen. Die Verhandlungen zogen sich über mehrere Monate hin, nachdem sich unter anderen auch der französische Konzern Thomson Multimedia für verschiedene Ländergesellschaften der RMB International interessiert hatte. Vor kurzem übernahm Thomson den grössten Teil der RMB-Länderniederlassungen - ausser Deutschland, der Schweiz und Österreich. «Wir haben 100% der RMB-Gruppe Schweiz und RMB Austria erworben», bestätigte Peter Gmür dem Klein Report am Freitag auf Anfrage. Für den Kino- und TV-Vermarkter interessierten sich in der Schweiz auch die Goldbach Mediengruppe von Beat Curti sowie der deutsche Minderheitsaktionär Wolfgang Göthel, der 25% an der RMB Gruppe Schweiz und Österreich hielt.

Für Peter Gmür, ehemaliger Besitzer der Aussenwerbegesellschaft Plakanda, ist dies das erste grössere Engagement im Medienbereich, nachdem er im Frühling 2001 den Verkauf der Plakanda-Gruppe an den US-Radio- und Outdoor-Konzern Clear Channel abgeschlossen hatte. Ende April trat Gmür auch als VR-Mitglied und Präsident des Verwaltungsrates zurück. «Damit ist meine Plakanda-Zeit zu Ende», sagte Gmür gegenüber dem Klein Report.

Was interessiert ihn an der Vermarktung der Kino- und TV-Werbung? Gmür: «Ich finde das eine sehr interessante Branche. Zudem sind die Kinos ein hervorragender Kulturträger in der Schweiz, für den es wichtig ist, gut und seriös vermarktet zu werden.» Im Vermarktungsbereich hat Gmür durch die Plakanda einige Erfahrung vorzuweisen: Nachdem er die Firma 1991 mit einem Umsatz von 8 Mio. Franken übernommen hatte, schrieb die Plakatgesellschaft zehn Jahre später über 100 Mio. Franken Umsatz. Es ist anzunehmen, dass er dieses Konzept - mit seinen Erfahrungen und Ideen -, auch in der Kino- und TV-Branche anwenden wird.

Um Interessenskonflikte zu vermeiden, ziehe sich Gmür mit dem Einstieg bei RMB auch aus verschiedenen Medien-Projekten zurück: «Es ist selbstverständlich, dass ich mich nun aus verschiedenen anderen Medien-Projekten zurückziehe. Es darf kein Interessenskonflikt vorliegen und alles muss klar geregelt sein», betonte er.

Für RMB Schweiz werde sich vorderhand nicht viel ändern, sagte er. Neu werde Matthias Luchsinger, CEO der RMB Schweiz, an der RMB Gruppe beteiligt sein. «Nach dieser langen Periode der Unsicherheit, freue ich mich auf den Challenge», sagte Luchsinger dem Klein Report. «Zudem bin ich froh, dass der wichtige Kulturträger Kino wieder in Schweizer Händen ist. Auch für die TV-Werbung werden wir eine solide Basis für die Zukunft bilden.»

Für RMB Austria konnte der wichtigste Vertrag mit der Kinogruppe Cineplexx Constantin, der über 40% des Österreich-Geschäfts ausmacht, neu verhandelt und «zu einem guten Abschluss gebracht werden», sagte Gmür. Zur Zeit werden Zusammenarbeitsmöglichkeiten zwischen der Schweiz und Österreich geprüft, «doch werden beide Gesellschaftsgruppen weiterhin selbständig in ihren Märkten operieren», fügte er abschliessend hinzu.