Rio de Janeiro kann ganz schön gefährlich sein. Das wissen Sportler, Funktionäre und Journalisten, die am Zuckerhut in Aktion sind. Beinahe täglich kommt es zu Zwischenfällen. Mal wird ein Bus mit Medienleuten beschossen, mal ein Sportler nach der Siegerehrung ausgeraubt.
Jetzt gerieten auch ein TV-Journalist des Westschweizer Fernsehens RTS und sein Kameramann in eine äusserst heikle Situation. Nachdem sie das Navigationsgerät fälschlicherweise in die Nähe einer Favela geleitet hatte, wurde ihr Auto von einem Mann beschossen.
Die RTS-Medienstelle bestätigte Berichte der Freiburger Tageszeitung «La Liberté» und des Lokalsenders «Radio Freiburg». Demnach wollte der Journalist Marc-André Berset, der aus Rio über die Olympischen Spiele berichtet, mit seinem brasilianischen Kameramann zu einem Stadion fahren.
Um nicht in einen Stau zu geraten, benutzte ihr Chauffeur ein Navigationsgerät. Statt zur Sportarena führte dieses die Journalisten aber an den Rand eines Elendsquartiers, einer Favela der Grossstadt.
Dort wurden sie von einem bewaffneten Mann auf der Strasse bedroht. Anstatt anzuhalten, trat der Chauffeur aufs Gaspedal. Der Mann schoss danach zwar noch in die Richtung des fliehenden Autos, verletzte aber niemanden.